Hüftdysplasie
Die Hüftdysplasie ist eine angeborene, ein- oder beidseitige Reifungsstörung des Hüftgelenks. Die Gelenkpfanne in den Beckenknochen ist dabei so flach, dass sie den kugelförmigen Gelenkkopf am Oberschenkelknochen nicht richtig umschließt. Dieser läuft Gefahr aus der Pfanne zu rutschen (Hüftgelenkverrenkung).
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Wird die Dysplasie nicht rechtzeitig behandelt, kann es bei schweren Fällen zu Hinken und Bewegungseinschränkungen der Hüfte kommen. Bei milderen Fällen kommt es im späteren Leben eventuell zu Überlastungen und Gelenkschäden (Arthrose), die Hüftschmerzen und Gefehler verursachen.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Im deutschsprachigen Raum (Österreich, Deutschland, Schweiz) werden Kinder routinemäßig im Rahmen des Mutter-Kind-Passes in den ersten Lebenswochen mittels Ultraschall auf eine Fehlstellung der Hüfte untersucht.
So hilft der Arzt
Ist die Hüftpfanne deutlich abgeflacht, rät er dazu, das Baby mit einer sogenannten Spreizhose oder „Zügerl“ zu behandeln. Die Beine werden dabei in eine Sitz-Hock-Stellung gebracht. So wird der Oberschenkelkopf in die Hüftpfanne eingestellt. Durch die Verbesserung des Kontaktes zwischen Hüftkopf und Pfanne kann sich diese normal entwickeln. Bei der schwersten Form der Hüftverrenkung muss das Kind über einige Monate einen Gipsverband tragen, selten sind auch Operationen notwendig.
Was Eltern selbst tun können
Halten Sie sich an die Therapieempfehlungen des Arztes
Zitat
„Bei einer Hüftdysplasie sollte so früh wie möglich mit einer Behandlung begonnen werden. Je schneller das Hüftgelenk nachreift, umso kürzer ist meistens die Therapiedauer und operative Maßnahmen sind meist vermeidbar.“
Zusatzinformationen
Wird eine Hüftdysplasie rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, sind meistens keine Folgeschäden zu befürchten. Je jünger das Kind ist, umso formbarer ist auch das Hüftgelenk. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto schneller ist mit einer Heilung zu rechnen. Die Untersuchung mit Hüftultraschall in der ersten bis sechsten Lebenswoche ist unbedingt notwendig.