Kinderlähmung (Polio)
Früher war die durch Polioviren hervorgerufene Kinderlähmung (Poliomyelitis, kurz Polio) häufig und gefürchtet. Durch konsequentes Impfen ist sie in Mitteleuropa sehr selten, kann jedoch durch Fernreisende eingeschleppt werden.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Nach einem uncharakteristischen, grippeähnlichen Vorstadium und kurzzeitiger Besserung kommt es zu Fieberanstieg auf etwa 39° C mit
Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, steifem Nacken und asymmetrischen Lähmungen mit schlaffer Muskulatur. Dauerschäden sind häufig.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Sofort, wenn das Kind bei einem bestehenden Infekt Kopfschmerzen und einen steifen Nacken oder Lähmungen bekommt.
So hilft der Arzt
Der Arzt versucht, das Virus mit einem Rachenabstrich oder im Stuhl nachzuweisen. Das Virus selbst kann medikamentös nicht bekämpft werden. In schweren Fällen muss das Kind im Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt werden.
Bis vor etwa 15 Jahren war zur Vorbeugung der Kinderlähmung die Schluckimpfung mit abgeschwächten Viren üblich. Heute wird ein Impfstoff unter die Haut gespritzt, der inaktive Viren enthält. Damit können schwere Nebenwirkungen vermieden werden.