Masern
Die Masern werden durch das hoch ansteckende Masernvirus hervorgerufen, sind aber durch die weitverbreitete Impfung selten geworden. Die Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität. Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation ist eine masernbedingte Gehirnentzündung. Sie kann sich in Krämpfen, Bewusstseinsstörungen und verschiedensten Ausfällen äußern. Bei jedem vierten Kind bleiben Dauerschäden am Gehirn zurück, etwa jedes sechste Kind stirbt. Eine sehr seltene Spätkomplikation der Masern ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), eine chronische Entzündung des Gehirns, die fünf bis zehn Jahre nach durchgemachter Erkrankung auftritt und nach ein bis drei Jahren tödlich verläuft.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Meistens ist ein etwa dreitägiges Vorstadium mit Fieber, Husten, Schnupfen und Halsbeschwerden, auffälliger Rötung der Bindehäute und verschwollenen Augen zu beobachten. Charakteristisch sind die weißlichen, kalkspritzerartigen Flecken an der Wangeninnenseite. Nach kurzzeitiger Besserung kommt es zu einem erneuten Fieberanstieg auf bis zu 40° C und Auftreten des vier bis sieben Tage andauernden Hautausschlags: Dieser ist zunächst hellrot und punktförmig, dann zusammenfließend und punktförmig, möglicherweise mit Juckreiz verbunden.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Wenn Sie bei Ihrem Kind Masern vermuten, sollten Sie gleich am nächsten Tag mit ihm zum Arzt. Wenn ein Kind mit Masern über Ohrenschmerzen klagt oder es ihm wieder schlechter geht, nachdem der Hautausschlag bereits aufgetreten ist, sollten Sie ebenfalls im Laufe des Tage mit ihm zum Arzt. Sofort, wenn das Kind einen steifen Nacken bekommt, wenn es nicht mehr ansprechbar ist, wenn sich die Atmung verändert oder sich die Nasenflügel beim Atmen sichtbar bewegen (können Warnzeichen einer Lungenentzündung sein), wenn an Haut oder Schleimhäuten dunkelrote Flecken (Hautblutungen) auftreten.
So hilft der Arzt
Er senkt eventuell das Fieber und behandelt Komplikationen. Eine medikamentöse Bekämpfung des Masernvirus selbst ist nicht möglich.
Was Eltern selbst tun können
An Masern erkrankte Kinder brauchen mindestens zehn bis vierzehn Tage Betreuung. Während dieser Zeit sollten sie weder in den Kindergarten noch in die Schule gehen. Wegen der Bindehautentzündung empfiehlt es sich, das Zimmer etwas abzudunkeln. Ist der Juckreiz sehr stark, kann er durch kühle Waschungen zumindest für eine gewisse Zeit gelindert werden. Um der Krankheit und möglichen Gehirnschäden vorzubeugen, wird die Immunisierung gegen Masern als Standardimpfung für alle Kinder empfohlen. Bei rund zehn Prozent der Kinder treten leichte Impfmasern als Nebenwirkung auf. Nach erfolgter Impfung liegt das Risiko einer Gehirnentzündung ungefähr bei eins zu einer Million (statt etwa eins zu Tausend bei ungeimpften Kindern). Ist ein ungeimpftes Kind mit Masern in Berührung gekommen, kann der Ausbruch der Masern verhindert werden, wenn es innerhalb von drei Tagen geimpft wird.