Wenn ein Kind nach seinem fünften Geburtstag noch regelmäßig einnässt, ohne dass es dafür eine organische Ursache gibt, sprechen Mediziner von Enuresis. Sie kann auch bei Kindern auftreten, die schon trocken waren. Gelegentliche „Unfälle“ kommen auch bei Älteren vor und sind kein Grund zur Besorgnis.
Die häufigste Form ist das Einnässen während der Nacht (Bettnässen, Enuresis nocturna), bei manchen Kindern tritt es aber auch tagsüber auf, manchmal ausschließlich, manchmal zusätzlich zum Bettnässen. In den meisten Fällen ist Einnässen anlagebedingt, das heißt, es gibt keine äußere Ursache. Im Laufe der Zeit geben sich die Probleme fast immer. Seltener spielen besondere Belastungen eine Rolle, etwa Umzug, Geburt eines Geschwisterchens oder eine zu frühe und rigide Sauberkeitserziehung.
Auch Harnwegsinfektionen, Verstopfung, Fehlbildungen der Harnwege oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können dazu führen, dass ein Kind einnässt. Liegt dem Problem eine gestörte Blasenfunktion (zum Beispiel eine überaktive Harnblase) zugrunde, haben die Kinder meist auch tagsüber Schwierigkeiten rechtzeitig auf die Toilette zu kommen.