Pfeiffer-Drüsenfieber
Hinter jedem länger anhaltenden Fieber mit Hals- oder Bauchbeschwerden kann ein Pfeiffer-Drüsenfieber stecken. 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen machen die durch das sogenannte Epstein-Barr-Virus ausgelöste Infektionskrankheit durch, die vor allem die Abwehrgewebe (Mandeln, Milz, Lymphknoten) befällt. Im Kleinkindalter bleibt sie oft völlig unbemerkt.
Der typische Verlauf mit Lymphknotenschwellungen und wochenlangem Krankheitsgefühl ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu beobachten. Dann schwillt oft auch die Milz stark an. Sie kann – etwa wenn ein Ball auf den Bauch trifft – einreißen. Weitere mögliche Komplikationen sind Leber-, Nieren- und Herzprobleme, Hirnhaut- und Gehirnentzündung und teils schwere Blutbildveränderungen. Bei vorher gesunden Patienten verläuft die Erkrankung jedoch fast immer gutartig.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Bei Baby und Kleinkindern Fieber und Bauchbeschwerden (zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Infektanzeichen der oberen Luftwege, wie etwa Husten. Bei älteren Kindern ist im Vorstadium häufig Müdigkeit, Appetitlosigkeit und leichtes Unwohlsein festzustellen, dann oft hohes und länger anhaltendes Fieber, zudem Kopf- oder Halsschmerzen. Charakteristisch ist die Lymphknotenschwellung (am stärksten der Halslymphknoten), die oft schmerzhaft ist und sich teigig anfühlt.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Am nächsten Tag, wenn das Kind länger als drei Tage ungeklärtes Fieber, Halsschmerzen oder geschwollene Lymphknoten an Hals, Achsel oder Leiste hat.
Im Laufe des Tages, wenn Sie auf den Mandeln weißlich-gelbe Beläge sehen, das Kind Beschwerden im linken Oberbauch bekommt, die Haut des Kindes sich gelb verfärbt.
Sofort, wenn das Kind dunkelrote, kleine Hautflecken bekommt (kann einen Abfall der Blutplättchen anzeigen; wenn ein Kind während oder nach einem Pfeiffer-Drüsenfieber plötzliche Schmerzen im linken Oberbauch hat und blass wird (es könnte sich um einen lebensbedrohlichen Milzriss handeln).
So hilft der Arzt
Er diagnostiziert die Erkrankung durch Blut-Schnelltests, ein Blutbild oder einen Antikörper-Nachweis. Bei Verdacht auf Milzschwellung macht er eine Ultraschalluntersuchung des Bauches. Eine ursächliche Behandlung des Pfeiffer-Drüsenfiebers ist nicht möglich. Sind Mandeln, Milz oder Lymphknoten sehr stark geschwollen, greift die Erkrankung auf das Gehirn über oder ist die Anzahl der Blutzellen abgefallen, wird kurzzeitig Kortison gegeben. Antibiotika werden nur bei einer zusätzlichen bakteriellen Entzündung verabreicht.
Was Eltern selbst tun können
Insbesondere ältere Kinder sollten Bettruhe einhalten. Bei nur geringen Beschwerden ist strenge Bettruhe nicht nötig; das Kind sollte aber nicht zu aktiv werden. Gegen die Halsbeschwerden helfen weiche Kost, kühle Getränke, Mundspülungen und Gurgeln mit Kamillelösung sowie Halswickel. Bei Milzschwellung sollten Kontaktsport und Ballspiele vermieden werden. Eine Impfung gegen die Erkrankung gibt es nicht.