Verstopfung
Eine Verstopfung im medizinischen Sinne liegt vor, wenn ein Kind harten Stuhl hat, der ihm Probleme macht. Häufig handelt es sich um eine „Gewohnheitsverstopfung“. Sie ist entstanden, weil das Kind irgendwann angefangen hat, den Stuhl zurückzuhalten – sei es wegen Schmerzen (etwa durch kleine Einrisse der Schleimhaut am Anus) oder aus psychischen Gründen (schwierige Lebenssituation, zu rigides Sauberkeitstraining). Dadurch hat sich der Mastdarm ausgedehnt, ist erschlafft und kann den Stuhl nicht mehr gut vorwärtstreiben.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Hartnäckige, lang anhaltende Verstopfung, oft mit Einrissen in der Analschleimhaut. Möglicherweise plötzlich auftretende Durchfälle. Appetitlosigkeit, Bauchweh, beim Säugling Erbrechen.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Bei Gelegenheit, wenn ein Kind unter regelmäßiger Verstopfung oder Bauchweh leidet.
So hilft der Arzt
Bei schwerer Gewohnheitsverstopfung verschreibt er medikamentöse „Stuhl-Weichmacher“. Manchmal sind Klistiere oder Darmspülungen über eine Magensonde (im Krankenhaus) notwendig. Bei Kindern mit Morbus Hirschsprung (eine angeborene Fehlbildung, die den Enddarm betrifft) wird der verengte Darmabschnitt operativ entfernt.
Was Eltern selbst tun können
Gegen leichte Formen der Gewohnheitsverstopfung hilft es, viel zu trinken und ballaststoffreiche Nahrung (Obst, Gemüse, Vollkornkost, Leinsamen, Weizenkleie) zu essen. Regulierend wirken auch Milchzucker, Trockenobst, Pflaumen- oder Birnensaft, rohes Sauerkraut und Olivenöl. Bei schwereren Formen müssen die verordneten Medikamente regelmäßig eingenommen und deren Dosis bei Bedarf immer wieder angepasst werden. Es dauert mitunter viele Monate, bis sich der Zustand des Darms wieder normalisiert hat.
Zitat
„In den allermeisten Fällen ist Verstopfung harmlos ist, dennoch sollte sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Vor allem, wenn weitere Warnzeichen wie Krämpfe, Völlegefühl, ein aufgeblähter Bauch, Entzündungen in der Analregion, Schleim- beziehungsweise Blutabgang, Müdigkeit oder Erbrechen hinzukommen, sollte so schnell wie möglich ein Kinderarzt aufgesucht werden.“
Zusatzinformationen
Verstopfung entsteht häufig durch die Kombination von raffinierter und faserarmer Kost, zu geringer Flüssigkeitszufuhr und Bewegungsmangel. Auch auf Reisen kann es zu Verstopfungen kommen, sei es durch Bewegungsmangel, Anpassung an die ungewohnte Kost und das Klima.