Windpocken (Feuchtblattern)
Windpocken werden vom sogenannten Varicella-Zoster-Virus hervorgerufen und sind hoch ansteckend. Die Viren werden mittels Tröpfcheninfektion übertragen und führen so gut wie immer zu einer Ansteckung. Für gesunde Kinder sind sie zumeist harmlos. Bedrohliche Verläufe können dann vorkommen, wenn Kinder unter einer generellen Abwehrschwäche leiden. Wenn ein abwehrgeschwächtes, ungeimpftes Kind, das keine Windpocken durchgemacht hat, mit ihnen in Kontakt kommt, kann es durch die Gabe von Immunglobulinen geschützt werden. Gefährlich können die Windpocken für Neugeborene werden, wenn die Krankheit vier Tage vor bis zwei Tage nach der Entbindung bei der Mutter ausbricht. Bei Kindern, die Windpocken durchgemacht haben, besteht ein erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter an einer Gürtelrose (Herpes zoster) zu erkranken.
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Zunächst erscheinen kleine rote Flecken, die sicher innerhalb eines Tages in Knötchen und dann rasch in oft heftig juckende Bläschen mit zuerst klarem und später trübem flüssigem Inhalt verwandeln. Die Bläschen trocknen in der Folge ein und heilen unter Krustenbildung ab.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Kind Windpocken hat, sollten Sie im Laufe des Tages mit ihm zum Arzt. Ebenso, wenn das Kind unter starkem Juckreiz leidet, die Haut zunehmend schwillt, sich rötet oder eitert. Ein Säugling unter sechs Monaten mit Windpocken gehört ebenfalls zum Arzt. Wenn das Kind einen steifen Nacken, Krämpfe oder Gleichgewichtsstörungen bekommt und teilnahmslos wird, muss es sofort zum Arzt.
So hilft der Arzt
Der Arzt kann juckreizstillende Lotionen oder – in schweren Fällen – Antihistaminika als Tropfen verschreiben. Bei besonders gefährdeten Kindern können Medikamente verordnet werden, die das Virus selbst bekämpfen.
Was Eltern selbst tun können
Kalte Waschungen, kurze kalte Bäder oder Umschläge, eine eher kühle Umgebung und lockere Kleidung können den Juckreiz lindern, ebenso Kamille als Badezusatz und zum Gurgeln. Säuglinge sollten öfters als sonst gewickelt werden, weil das feuchtwarme Milieu in der Windel den Juckreiz verstärkt und Entzündungen fördert. Die aktive Impfung gegen Windpocken gehört heute zu den empfohlenen Impfungen, ist allerdings nicht unumstritten.