Wurmerkrankungen
Die in Mitteleuropa eher seltenen Wurmerkrankungen sind lästig und unangenehm, aber meist nicht gefährlich. Besonders verbreitet sind Madenwürmer. Vereinzelt kommen auch Spulwürmer und einige Arten von Bandwürmern vor. Gute Hand- und Küchenhygiene ist die beste Vorbeugung gegen Wurmerkrankungen. Wie sich der Mensch ansteckt, hängt von der Fortpflanzungsart der jeweiligen Spezies ab. Bei Madenwürmern legen die im Darm infizierter Menschen lebenden Weibchen nachts ihre Eier an der Analöffnung ab. Durch Kratzen gelangen sie an die Finger. Von dort werden sie auf andere Menschen übertragen. Spulwürmer leben ebenfalls im Darm; ihre Eier werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Sie brauchen mehrere Wochen, bis sie ansteckend sind. Der Mensch infiziert sich deshalb vor allem durch Erde und durch mit Fäkalien gedüngte Salate und Gemüse. Beim Rinder- und Schweinebandwurm werden die eierhaltigen Bandwurmglieder ausgeschieden und von Rindern beziehungsweise Schweinen gefressen. Hauptansteckungsquelle für den Menschen ist rohes oder halbrohes Fleisch. Auch von Hund und Fuchs können Bandwürmer auf den Menschen
Welche Symptome können sich bemerkbar machen?
Bei Madenwürmern nächtlicher Juckreiz in der Analgegend, bei Mädchen Entzündungen der Scheidenregion. Im Stuhl etwa einen Zentimeter lange, weißliche, fadenförmige Würmer.
Bei Spulwürmern Husten (die Larven der Würmer nisten sich zwischenzeitlich in der Lunge ein), später Übelkeit und Bauchschmerzen sowie Durchfälle. Im Stuhl bis zu 40 Zentimeter lange, regenwurmähnliche Würmer.
Bei Bandwürmern uncharakteristische Bauchbeschwerden und Gewichtsabnahme trotz ausreichenden Essens.
Bei Rinder- und Schweinebandwurm maximal zwei Zentimeter große, bandnudelartige Bandwurmglieder im Stuhl.
Wann muss das Kind zum Arzt?
Am nächsten Tag, wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind Würmer hat.
So hilft der Arzt
Zur Diagnose reicht oft eine Stuhluntersuchung aus. Bei Madenwürmern wird morgens ein Klebestreifen in der Analgegend aufgeklebt, wieder abgezogen und mikroskopisch auf Wurmeier untersucht. In aller Regel sind die hierzulande häufigen Würmer gut durch entsprechende Medikamente zu behandeln.
Was Eltern selbst tun können
Während der Madenwurmbehandlung sollten Sie die Fingernägel des Kindes kurz schneiden, um diese als Depot für Wurmeier auszuschalten. Windelkinder sollten stramm gewickelt werden, damit sie sich nicht kratzen. Wäsche und Handtücher werden alle drei Tage möglichst heiß gewaschen, die Hände oft und gründlich gereinigt, Spielzeuge heiß gespült und Türgriffe regelmäßig abgewischt. Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden. Lassen Sie Kinder keine Spielplätze benutzen, die mit Hundekot verunreinigt sind. Anders als manchmal empfohlen, muss auf Waldbeeren nicht verzichtet werden; die Übertragungsgefahr für den Fuchsbandwurm ist verschwindend gering.
Zitat
„Häufig verschreibt der Kinderarzt im Falle einer Wurmerkrankung Anthelminthika. Das sind besondere Medikamente, die die Würmer abtöten. Sie werden dann vom Kind ausgeschieden. Da aber nicht alle Wurmmittel von Kleinkindern eingenommen werden dürfen, muss ihre Einnahme und Dosierung auf jeden Fall mit einem Arzt abgesprochen werden.“
Zusatzinformationen
Wurmerkrankungen vorbeugen kann man durch: häufiges Händewaschen, Kurzhalten der Fingernägel, gründliches Waschen von rohem Obst und Gemüse vor dem Verzehr. Fleisch und Fisch sollten nicht halbgar oder roh gegessen werden. Hindern Sie Ihr Kind daran, Sand oder Erde in den Mund zu nehmen.