Kleine Kinder kreieren, ohne nachzudenken
Kreativ sein heißt ja, etwas aus sich heraus kreieren, also schöpferisch sein: etwas, das durch mich entsteht.
Irgendwann, meist wenn wir ins Bildungssystem einsteigen, verlieren wir das. Kleine Kinder denken eben nicht nach, sondern kreieren den ganzen Tag, sie erschaffen sich ihre Puppenstube, ihre Abenteuerfahrt, ihre Ideen und Geschichten.
Kleinere Kinder sind nicht kreativer als größere oder Erwachsene, sie sind nur freier. Das heißt, bis wir rund sieben Jahre alt sind, arbeiten wir sehr von innen heraus, eben instinktiv, ohne viel dabei nachzudenken, wie das aussieht, was die anderen darüber denken und dass es eh „schön und gut“ ist.
Wenn Kinder sagen: „Oh meine Zeichnung sieht so blöd aus, so hässlich, nicht gut“, dann reden wir darüber, was genau, und da passiert viel, und man kann Gelassenheit und Toleranz im Betrachten von Kunst fördern.
Und dann, wenn wir älter werden, fangen wir eben an, darüber nachzudenken, wie das im Außen wohl ankommt, und erschaffen nicht mehr von innen heraus, sondern unser Tun, Handeln und Zeichnen sind von außen bestimmt – und das hemmt uns leider in sehr großem Maße, nicht nur in der Kunst, sondern bei allem.
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