Komm, ich zeig dir mein Museum! – Teil 3
Lust auf Kunst, Musik und Skulptur: Wir baten Kinder ins Museum, um uns ihr liebstes Exponat zu präsentieren.
Kinder für Kunst zu begeistern, ist leichter, als mancher meinen würde. Je spielerischer, desto besser, da sind sich auch die Pädagogen einig. Und auch die meisten kunstsinnigen Eltern sehen das nicht anders. „Das Wichtigste ist mir, der Kunst die Ernsthaftigkeit zu nehmen“, gesteht Jürgen Schmücking, Vater des bald sechsjährigen Franz. Dass sich im Erdgeschoss des Hauses der Familie im Tiroler Schwaz auch eine noch von Franzens Großvater betriebene Galerie befindet, macht Kunst in seiner Familie besonders alltäglich und nahbar. Kunst die Stiegen runter halt.
„Diskutieren muss man mit einem Kindergartenkind natürlich noch nicht. Aber der Bub sieht sich jede Ausstellung mehrmals an, gehört bei Eröffnungen gewissermaßen zum Inventar. Und wenn ihm Bilder gefallen, dann möchte er auch nachher darüber reden. Was ihm nicht gefällt, darüber verliert er keinen Ton.“ Oft genug inspirieren ihn Gemälde – im Foto etwa die Serie „Mao in Venedig“ – auch zum körperlichen Nachahmen. Beim Fotoshooting etwa marschiert Franz als Sozialist im Stechschritt durch die Galerie.
Franz, 5
Franz stellt Kunstwerke auch gerne selbst nach. Er wohnt praktischerweise über der Galerie seines Großvaters in Schwaz in Tirol. www.galerieunterlechner.at
Echt, aber irgendwie anders
Zum Posieren fühlen sich auch Niklas und sein Freund Vinzent (beide 9) verleitet. Die riesige Skulptur „The Cliff“, die der Ausstellung des belgischen Künstlers Hans Op de Beeck in der Kremser Kunsthalle ihren Namen gibt, darf leider nicht erklettert werden. Dafür sind die Figuren in Grau alle sehr nahbar – und lebensgroß. Etwas gruselig sehen sie vielleicht aus. Auch die Musik im Hintergrund ist „creepy“ (Vinzent). Dass einige der Kinderfiguren Namen haben – Brian, Tatiana und Timo –, nimmt ihnen aber das Befremdliche. „Die sehen so echt aus, aber irgendwie auch anders“, bringt es Niklas auf den Punkt. Besonders Timo, der gerade dabei ist, einen Pfeil mit Gummisaugnapf vom Bogen abzuschießen, weckt in den beiden Freunden Erinnerungen: „Wir haben im Feriencamp auch Bogenschießen gelernt.“
Niklas und Vinzent, beide 9
Sophie, 11
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