Medien-Nutzung und Online-Sicherheit bei Kindern
58 % der 5- bis 8-Jährigen haben bereits ein mobiles Gerät. Die Folge: 3 von 4 Eltern machen sich Sorgen um Online-Sicherheit. Suchmaschinenbetreiber Google bietet daher eine Checkliste mit konkreten Tipps an.
Österreichische Kinder bekommen durchschnittlich im Alter von zehn Jahren ihr erstes Smartphone – das belegt eine aktuelle Studie, die Google in Österreich und 22 weiteren Ländern durchführen ließ. Das erste digitale Gerät liegt oft unter dem Christbaum und Eltern stehen vor der Herausforderung, digitale Grundregeln festzulegen und so für die Online-Sicherheit ihrer Kinder zu sorgen. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland zeigt sich, dass die Herausforderungen international ähnlich sind. Die Umfrage vom US-Marktforschungsinstitut GutCheck zeigt, dass Eltern bei der Begleitung ihrer Kinder im digitalen Alltag auf unterschiedliche Herausforderungen stoßen. Themen wie das Erkennen gefälschter Inhalte und Privatsphäre spielen dabei eine zentrale Rolle. Um sie in diesen Fragen sowie allgemein beim Thema Sicherheit zu unterstützen, stellt Google hilfreiche Tools und Tipps bereit. Eine Checkliste soll Eltern dabei helfen, ihren Kindern die Grundlagen sicherer Internetnutzung zu vermitteln. Sie beinhaltet einfache und konkrete Empfehlungen, wie die Online-Sicherheit von Kindern in wenigen Schritten gestärkt werden kann – von der Einrichtung technischer Sicherheitsvorkehrungen bis hin zu offenen Gesprächen über digitale Risiken.
Die Studie im Überblick
Die Ergebnisse zeigen, dass die Online-Nutzung mit zunehmendem Alter steigt. Knapp die Hälfte aller österreichischen Kinder verbringt ein bis drei Stunden täglich online (49 %). Bei den 5- bis 8-Jährigen sind es 45 Prozent, bei den 9- bis 12-Jährigen 58 Prozent. 44 Prozent der 13- bis 17-Jährigen verbringen ein bis drei Stunden, genauso viele sogar drei bis sechs Stunden online. In Deutschland sind die Zahlen umgekehrt: 57 Prozent der 5- bis 8-Jährigen sind ein bis drei Stunden täglich online, bei den 9- bis 12-Jährigen sind es 52 Prozent. Bereits der Großteil der 13- bis 17-Jährigen (60 %) sind mehr als 3 Stunden täglich online. Über drei Viertel der österreichischen Kinder haben ein eigenes Smartphone oder Tablet (77 %). Bei den 5- bis 8-Jährigen sind es bereits 58 Prozent und bei den 9- bis 12-Jährigen 81 Prozent. In der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen besitzen neun von zehn ein eigenes Gerät.
Online-Sicherheit beschäftigt die meisten Eltern
Die Mehrheit der befragten Eltern (79 %) hat im letzten Jahr mit ihren Kindern über das Thema Online-Sicherheit gesprochen. In Deutschland liegt dieser Wert gar bei 87 Prozent. 40 Prozent der Eltern finden es schwierig, die richtige Zeit für diese Gespräche zu finden. Während rund ein Fünftel (18 %) der befragten Eltern denkt, dass es gut gewesen wäre, schon früher mit ihren Kindern zu diesem Thema gesprochen zu haben, finden 78 Prozent ihren gewählten Zeitpunkt richtig. Trotzdem fehlen 48 Prozent der Eltern gute Beispiele, um Online-Sicherheit zu erklären. Der Großteil der befragten Eltern (80 %) denkt, dass sie genug über das Thema Online-Sicherheit wissen, um ihre Kinder aufzuklären. 87 Prozent glauben, dass ihr Kind auch zu ihnen kommen würde, wenn es ein Problem in der Online-Welt hat. Bei 41 Prozent war das bereits der Fall. Drei von vier Eltern geben an, dass die Sorgen zur Online-Sicherheit im letzten Jahr gleich geblieben sind oder sogar zugenommen haben. 70 Prozent der Eltern sind sehr zuversichtlich, dass ihre Kinder bei den Diskussionen über Online-Sicherheit zuhören und ihre Ratschläge befolgen werden.
Tools und Regeln für mehr Online-Sicherheit bei Kindern
Die meisten Eltern setzen auf klare Regeln und technische Hilfsmittel, um die Gerätenutzung ihrer Kinder zu steuern. Mehr als die Hälfte der Eltern (57 %) findet es besonders schwierig, für 9- bis 12-Jährige passende Regeln festzulegen. Bei jüngeren Kindern trifft das nur auf 9 Prozent der Eltern zu. 74 Prozent der Eltern begrenzen die Zeit, die ihre Kinder vor Bildschirmen verbringen dürfen. Etwa ein Drittel (32 %) nutzt zusätzlich technische Tools. Gleichzeitig finden über 60 Prozent der Eltern von jüngeren Kindern altersgerechte Leitfäden zur Online-Sicherheit als das hilfreichste Tool, um ihre Kinder besser aufklären zu können.
KI als Hoffnung und Risiko
Künstliche Intelligenz wird von Eltern sowohl als Chance wie auch als Risiko für die Online-Sicherheit ihrer Kinder wahrgenommen, wobei eine Gegenüberstellung zwischen Österreich und Deutschland interessante Unterschiede aufzeigt. Während in Österreich weniger als ein Drittel (31 %) der befragten Eltern glaubt, dass KI die Online-Sicherheit der Kinder verbessern kann, sind es in Deutschland fast die Hälfte (48 %). Gleichzeitig äußert in Österreich ein weiteres Drittel (28 %) der Eltern die Befürchtung, dass KI die Online-Sicherheit eher verringern könnte. Und auch in Deutschland sieht jeder vierte Elternteil (25 %) KI bei Online-Sicherheit ebenso kritisch. Besonders auffällig ist der Anteil der Unentschlossenen: In Österreich geben 4 von 10 der Eltern (40 %) an, keine Meinung oder zu wenig Wissen für eine Einschätzung zu haben. In Deutschland ist dieser Wert mit 27 % deutlich niedriger.
Die Checkliste, einen Gesprächsleitfaden sowie einen Überblick über die Umfrageergebnisse und begleitende Grafiken können Sie hier herunterladen.
Und hier finden Sie eine Auswahl an nützlichen Links für Eltern:
Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Insgesamt 0 Beiträge