Mein Bohrer, meine Säge, mein Projekt!
Viele Mamas haben Spaß am Heimwerken. Sie schleifen Böden, restaurieren Antiquitäten und bauen Hochbeete. Vier Heimwerkerinnen stellen ihre Lieblingsprojekte vor.
Es ist ein kleines Stücke Lateinamerika-Lebensgefühl, das Marisol Track im sterischen Hart geschaffen hat: Die gemütliche Holzveranda ihres Einfamilienhauses erstrahlt in leuchtend bunten Regenbogenfarben, ein grün-rotes Nachtkästchen aus Holz ist mit Blumen verziert, und von der Decke baumelt ein farbenfrohes Windspiel. „Ich mag die mexikanische Malerin Frida Kahlo und ihren bunten Stil sehr gerne. Für mich sind die Farben Erinnerungen an meine Heimat“, sagt die gebürtige Argentinierin, die mit ihrem Mann und den beiden Söhnen Felipe, 12, und León, 12, in der kleinen Gemeinde bei Graz lebt. Das Eigenheim von Familie Track ist nicht nur farben froh und lebendig – es ist auch ein Unikat, hat Marisol das meiste doch selber gestaltet. „Ich liebe es, daheim Dinge umzubauen oder neu zu gestalten. Am liebsten arbeite ich mit Holz und Farben. Neben der Veranda und dem Nachtkästchen habe ich auch noch die alten Holzbalken im Haus renoviert. Wenn ich etwas selber gestalten kann, ist es eine wertvolle Auszeit für mich.“
Trend zum Heimwerken
Ähnlich wie Marisol sehen das viele Frauen, die das Handwerk für sich entdeckt haben und eigenhändig Wohnung oder Haus umgestalten. Dabei wird längst nicht mehr nur ausgemalt, immer mehr erneuern ganze Haus- oder Einrichtungsteile selber und geben den Dingen ihren persönlichen Touch. Mit ein Grund, warum es bereits unzählige Video-Tutorials, Bücher und Blogs zum Thema gibt und zahlreiche Baumärkte Kurse anbieten, die sich speziell an Frauen richten. In den meist kostenlosen Workshops lernen sie von Profis die wichtigsten handwerklichen Kniffe wie Schleifen, Bohren, Dübeln, Schrauben, Fliesenverlegen und vieles mehr. In anfangs theoretischen Einheiten können die Frauen dann die praktische Übungen umsetzen und sich Inspirationen für zukünftige Projekte holen. Kurse wie „Parkettboden abschleifen“ werden ebenso angeboten wie „Silikonfugen erneuern“, „Fliesen verlegen“ und „Toilette und Waschtisch montieren“.
Ausschließlich an Frauen richtet sich die Wiener Frauen* WERKstatt, in der Frauen mit fachlicher Begleitung von Frauen lernen und selbst ausprobieren können. Der Umgang mit Werkzeugen und Handmaschinen wird ebenso gelehrt wie das Herstellen alltagstauglicher Produkte aus verschiedenen (Recycling-)Materialien.
Selbst ist die Frau
Auch Carmen Schestak liebt es, mit ihren Händen etwas zu schaffen. Tagsüber arbeitet sie als Assistentin in einem großen Konzern bei Linz. In ihrer Freizeit hämmert, schraubt und bohrt sie aus Leidenschaft. So hat sie die meisten Schränke im Haus selber zusammengebaut und mit ihrem Mann Philipp, 31, eine Holzauflage für das Bett von Sohn Samuel, 4, gebaut. Ihr jüngstes Projekt: „ein Hochbeet, das ich gemeinsam mit meinem Vater gebaut habe“. Die Liebe zum Handwerken hat die 30-Jährige von ihm vermittelt bekommen, der ihr schon als Kind „Brett, Hammer und Nägel in die Hand gedrückt hat“. Das Hochbeet im Garten ist dabei nicht Carmens letztes Projekt – es warten schon viele weitere auf die begeisterte Heimwerkerin.
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