Mental-Load-Krise: 93 % der Mütter wünschen sich Veränderung
Mental-Load-Krise: Der Alltag liegt in Mamas Hand – leider nicht immer zu ihrem Vorteil. Knapp jede zweite (48 %) Mutter fühlt sich in ihrem Alltag stark belastet. 93 % wünschen sich eine Änderung der Aufgabenverteilung.
Mama kümmert sich um das Familienleben und Papa hilft mit. Klingt nach einem veralteten Rollenbild? Nicht, wenn man sich die Ergebnisse der aktuellen, repräsentativen Studie von Vorwerk Österreich und dem Meinungsforschungsinstitut TQS, bei der 503 Mütter und Väter befragt wurden, ansieht. Denn sie zeigt: Österreichs Mütter übernehmen immer noch einen Großteil des der Denkleistungen in Eigenregie.
Der Alltag fest in Mutterhand
Nun stellt sich die Frage: Wer organisiert und kümmert sich um den Alltag? Die Studienergebnisse zeigen: Mama ist die Frau für alle Fälle. Egal, ob es um die Begleitung der Kinder bei Gesundheitsterminen (89 %), das Denken an neue Kleidung für die Kinder (89 %), das Organisieren von Geschenken (87 %) oder die finanzielle Verwaltung (62 %) geht: Mütter übernehmen nach eigenen Angaben den Löwinnenanteil in Sachen Mental Load. Väter sehen das etwas anders: Sie nehmen tendenziell wahr, dass ihre Partner:innen zwar mehrheitlich einen höheren Mental Load haben und es demnach ein Gefälle in der Verantwortung gibt, allerdings sind sie der Überzeugung, sie bringen sich in alltägliche To-Dos mehr ein, als ihre Gefährten es vermuten. „Es gibt unzählige Dinge, an die man im Familienalltag täglich denken muss, damit dieser reibungslos funktioniert. Die Abfrage der einzelnen Denkleistungen zeigt, dass vor allem die mentalen Aufgaben rund um Kinder und Kinderbetreuung ganz klassisch von den Frauen bewältigt werden“, kommentiert Philipp Kammerer von Vorwerk Österreich.
Unzufriedenheit, zu wenig Me-Time, starke Alltagsbelastung
Die ungleiche Verteilung des Mental Loads spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Befragten wider: Wenn es etwa um die Aufgabenverteilung geht, dann geben 71 % der Väter an, eher bis sehr zufrieden zu sein – das trifft hingegen nur auf 42 % der Mütter zu. Als Hauptgrund für die Unzufriedenheit nennen Letztere die zu knappe Zeit für sich (65 %). 80 % von ihnen haben maximal eine Stunde am Tag für sich. Satte 93 % der weiblichen Befragten wünschen sich, dass sich die aktuelle Aufgabenverteilung ändert. Der Wunsch ist dabei hauptsächlich, dass der/die Partner:in mehr Aufgaben übernimmt (69 %). Kein Wunder, dass beinahe jede zweite Mama (48 %) ihren Alltag als stark bis sehr stark belastend empfindet. Das wiederum trifft auf weniger als ein Drittel der Väter zu (32 %).
Danke auch an dich, liebe Großmutter!
Ein spannendes Ergebnis, abseits der Verteilung zwischen Müttern und Vätern, liefert die Erhebung der Unterstützung, die sich die Familien holen. Denn auch diese ist weiblich: Hier wurde allen voran die Großmutter (31 %) als Hilfe Nummer eins angegeben – noch weit vor Freundinnen und Freunden (18 %), Babysitterinnen und Babysittern (5 %) oder auch Reinigungskräften (5 %).
Mental… was? Denkarbeit noch nicht im Denken verankert
Dass im Haushalt und Familienleben zahlreiche Aufgaben anfallen, ist bekannt, auch, dass Haus- und Care-Arbeit noch weitgehend weiblich sind. Seit einigen Jahren wird die mentale Leistung dahinter anerkannt und unter dem Begriff Mental Load zusammengefasst. Die aktuelle Erhebung zeigt neben den Alltagsaufgaben im Einzelnen auch, dass der übergeordnet Begriff „Mental Load“ noch nicht geläufig ist – es bedarf noch also Aufklärungsarbeit, denn knapp die Hälfte der befragten Familien (48 %) kennen diesen noch gar nicht. Es verwundert daher auch nicht, dass nur 42 % der Mütter und Väter die Belastung, resultierend durch die „Denkleistung im Alltag“ sowie deren gerechte Verteilung offen anspricht. „Es ist ernüchternd, dass 2023 fast die Hälfte der Eltern den Begriff ‚Mental Load‘ noch nicht kennt. Umso wichtiger war es, die konkreten Alltagssituationen bei der Umfrage einzeln abzufragen und dadurch mehr Bewusstsein für die mentale Leistung dahinter zu schaffen“, erklärt Kammerer die Erhebung.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass es noch großen Aufholbedarf im Hinblick auf den Austausch und das Bewusstsein für die unsichtbare Denkleistung gibt, um in Zukunft für eine ausgeglichenere Aufteilung der mentalen Belastung innerhalb der Familien zu sorgen“, fasst Kammerer die Erkenntnisse abschließend zusammen, „Auch wenn wir als Vorwerk Österreich die Mental Load- Studienergebnisse nicht aktiv beeinflussen, sondern nur aufzeigen können, bestärkt uns dies weiterhin mit unseren Produkten für eine bestmögliche Entlastung und Erleichterung im Alltag zu sorgen.“
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