Mist, wir haben zu viel Müll!
Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind derzeit allgegenwärtig. Politik und Unternehmen reagieren nur langsam. Als Einzelperson fühlt man sich oft machtlos. Macht es überhaupt Sinn, sich zu bemühen?
„Sie können mit Ihrer Familie vielleicht nicht die Welt retten. Aber auch im Kleinen kann man einen Beitrag für einen gesünderen Planeten leisten“, so Heidemarie Stuck, Pädagogische Leiterin bei SOS-Kinderdorf. Zum Beispiel, indem sich die ganze Familie bemüht, Müll zu reduzieren. Wenn Kinder lernen, mit Ressourcen achtsam umzugehen, werden verantwortungsbewusste Erwachsene aus ihnen. Diese 7 Tipps helfen dabei.
1. Bewusstsein schaffen
Besprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs, wie wichtig es ist, Müll zu vermeiden. Beobachten Sie zum Beispiel, wie viele Müllsäcke in Ihrem Haushalt in einer Woche anfallen. Wieviel Müll ist das – alleine von Ihrer Familie – in einem Jahr? Wieviel Räume könnte man damit füllen und wo kommt dieser ganze Müll hin? Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass die Versorgung von Müll sehr aufwändig ist. In vielen Städten gibt es Kinderführungen in Müllverbrennungsanlagen oder auf Mülldeponien, in denen man alle Abläufe genau erklärt bekommt.
2. Gute Jause besser verpackt
Versuchen Sie beim Einpacken der Jause auf Alu- und Frischhaltefolie zu verzichten. Verwenden Sie stattdessen wiederverwendbare Jausenboxen. Auch beim Getränk kann viel Plastik eingespart werden: Hat Ihr Kind schon eine tolle Trinkflasche aus Glas oder Alu? Diese gibt es in verschiedensten Designs und können mehrere Jahre verwendet werden.
3. Reste für später aufheben
Wenn vom Mittagessen wiedermal eine Portion übrigbleibt, heben Sie diese für einen späteren Snack auf. Mittlerweile gibt es viele ökologische Alternativen zu Frischhaltefolie & Co – zum Beispiel Wachstücher. Diese kann man aus Stoffresten und Bienenwachs mit den Kindern selbst herstellen oder in der Drogerie kaufen. Sie sind abwaschbar und wiederverwendbar und eignen sich für die Schuljause genauso wie zum Aufbewahren von Obst, Gemüse oder Brot.
4. Plastikfrei in die Schule
Ein Blick in die Schultasche offenbart oft jede Menge Plastik: Hefteinbände, Schutzfolien, Lineal und Mappen gehören zur Grundausstattung. Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wie man Plastik im Schul-Alltag reduzieren kann. Müssen wirklich alle Bücher foliert werden? Hefteinbände kann man auch aus altem Geschenkpapier oder Zeitungen gestalten. Daraus könnte sogar ein schönes Klassenprojekt werden, an dem sich alle Kinder, Eltern und LehrerInnen beteiligen.
5. Natürlich schön
Fasching, Halloween oder Geburtstag – wenn es nach den Kindern geht, kann die Deko gar nicht schrill genug sein. Nach einmaliger Verwendung landet das meiste davon im Müll oder verstaubt im Regal. Versuchen Sie auch bei der Dekoration, Plastik und Einweg-Artikel zu vermeiden. Viele Dinge lassen sich leicht selbst gestalten. So kann man zum Beispiel aus Klopapierrollen Serviettenhalter oder bunte Engel machen, selber Kerzen gießen, im Herbst Kastanienmännchen basteln oder den Tisch mit Wiesenblumen, Zweigen oder Zapfen schmücken.
6. Ein zweites Leben für’s Matchbox-Auto
Kinder haben viele Wünsche. Aber muss es immer ein neues Spielzeug sein? Gerade für Kindersachen gibt es unzählige Tauschbörsen und Second-Hand-Möglichkeiten. Nutzen Sie diese in beide Richtungen: motivieren Sie Ihr Kind, regelmäßig Spielsachen auszumustern, mit denen es nicht mehr spielt. Wenn Sie diese zum Flohmarkt bringen oder auf Willhaben stellen, kann sich ihr Kind stattdessen etwas anderes Gebrauchtes aussuchen, wenn es möchte.
7. Originell verpackt
Der nächste Geburtstag steht vor der Tür? Meistens wird Geschenkpapier nur gekauft um direkt nach dem Auspacken wieder im Müll zu landen. Schon mal daran gedacht, Geschenke in buntes Altpapier wie zum Beispiel Zeitungen oder Prospekte zu wickeln? Auch alte Versand- oder Schuhkartons, Flaschen und Einmachgläser eignen sich perfekt als originelle Geschenkverpackung.
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