Mit Geschmack und Know-how
Teil acht der Serie: Der Bodenbelag, die Farbe für die Wände oder die Ausstattung des Badezimmers verdienen Aufmerksamkeit und gute Planung. Denn sie tragen nicht nur zum Wohlfühlfaktor bei, sie begleiten die Hausbewohner auch über Jahre hinweg.
Das Badezimmer erfährt heutzutage eine immer höhere Wertschätzung und wird nicht mehr ausschließlich nach praktischen Maßstäben gestaltet, sondern ist integrativer und gleichwertiger Teil des „Lebensraums Wohnung“. Im Durchschnitt verbringen wir drei Jahre unseres Lebens im Badezimmer. Der einst zweckmäßige, nüchterne Raum hat sich in den letzten Jahren zur Wellnessoase gewandelt. Die Planung dafür beginnt jedoch nicht erst mit der Auswahl der Fliesen. „Sämtliche Sanitärräume sollten schon zu Beginn der Planung in ihren Grundzügen und insbesondere hinsichtlich der Lage definiert werden“, so Robert Pippan vom Architektenbüro Baumann & Partner Ziviltechniker GmbH. Kriterium ist hier vor allem die Abwasserleitung – der Abfluss erfolgt über die physikalische Gesetzmäßigkeit der Schwerkraft. Die Installationen lassen sich also nicht so einfach nachträglich in den Grundriss integrieren, sämtliche Schächte sollten bereits in der Entwurfsplanung festgelegt werden.
Stellt sich die Frage, ob Dusche oder Wanne, so scheiden sich die Geister. „Grundsätzlich wird in der Immobilienbranche das Vorhandensein eines Wannenbads als hochwertiger eingeschätzt, allerdings erfreut sich eine großzügig dimensionierte Walkin-Dusche ebenfalls einer sehr großen Beliebtheit“, kennt Pippan die Praxis. Die Kombination aus beiden ist möglich. Für Kinder ist eine Badewanne jedenfalls unverzichtbar. Das Bad ist Teil der Feininstallationen und der Wand- und Bodenarbeiten und damit einer der komplexesten und aufwändigsten Räume, wenn es um die Einrichtung geht. Das liegt vor allem daran, dass Professionisten vieler unterschiedlicher Gewerke notwendig sind. Ein schlecht koordinierter Baustellenablauf zieht oft Bauverzögerungen nach sich, was wiederum Ärger und Mehrkosten bedeutet. Für eine realistische Planung des Badezimmers sollte auch das Budget vorher festgelegt werden, so kann man eine Kostenexplosion vermeiden. Hersteller wie Geberit bieten innovative Lösungen in der Sanitärtechnik, die mit Qualität und Design überzeugen und an denen man jahrelang Freude hat.
Der richtige Bodenbelag
Bei Baubeginn sollten die Bodenbeläge im Prinzip schon definiert sein, wobei insbesondere das Material und die Dicke eine wichtige Rolle spielen. Danach richtet sich die Höhe der Estrichoberkante. Höhenunterschiede von Belag zu Belag wirken in hohem Ausmaß störend, auch wenn es nur wenige Millimeter sind. Ein Umstand, der sich durch rechtzeitige Planung vermeiden lässt. Ist eine Fußbodenheizung geplant, muss auch das berücksichtigt werden. Das wesentliche Kriterium für Bodenbeläge in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist die thermische Leitfähigkeit des Materials bzw. wie schnell und effizient erzeugte Wärme auf die Bodenoberfläche übertragen wird. Pippan: „Für eine Fußbodenheizung sind Bodenbeläge ideal, die eine gute Leitfähigkeit besitzen und sich somit schneller erwärmen, mehr Heizleistung liefern und effizienter Wärme speichern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass weniger leitfähige Materialien nicht mit einer Fußbodenheizung verwendet werden können.“
Mittlerweile gibt es fast für alle Arten von Bodenbelägen das geeignete Heizsystem, man kann also annähernd frei zwischen Fliesen-, Stein- und polierten Estrichböden, Holz- und Dielenböden, Laminatböden, Vinyl-Böden, Teppichböden, und Gummiböden wählen.
Robert Pippan, Architekt Baumann & Partner
Bodenbelag und Heizsystem sollten aber unbedingt aufeinander abgestimmt werden, des Weiteren ist zu einzuplanen, dass die Estrichstärke bei Verlegung einer Fußbodenheizung eine Mindestdicke von sieben Zentimetern haben muss. „Als Architekt empfehle ich, bei der Auswahl des Bodens daran zu denken, dass man viele Jahre oder Jahrzehnte eine Freude haben möchte. Ich rate also, zu hochwertigen Materialien zu greifen, die auch in Würde altern bzw. reifen können. Hände weg von Böden, die nicht mehr sind als ein Gag, an dem man sich rasch sattgesehen hat.“ Also lieber einen schönen Holzboden, Steinboden, oder keramische Beläge in hoher Qualität.
Robert Pippan, Architekt Baumann & Partner
Die Auswahl der Wandfarbe
Der Farbauswahl in Häusern und einzelnen Räumen kommt eine zentrale Bedeutung zu. Jeder Farbton hat eine ganz bestimmte Wirkung auf uns Menschen. Neben Geschmackskriterien ist die Auswahl auch vom jeweiligen Raum und dessen wesentlichen Merkmalen abhängig: der Größe des Raumes und der Wandfläche, der Verwendungsart des Zimmers (Arbeitszimmer, Schlafzimmer usw.), der Lage des Zimmers (viel oder wenig Tageslicht und Sonne), dem Einrichtungsstil. Diese Details sind wichtig, weil die Farbauswahl auch die Funktionen bzw. die Nutzung der einzelnen Räume unterstützt.
Im Baumarkt oder im Farbengeschäft wird man von einer Vielzahl verschiedener Farbsorten und Marken nahezu überrollt. Auf die folgenden Punkte sollte man bei der Auswahl der Farbe achten: Mauerwerk und Untergrund, spezielle Anforderungen aufgrund des auszumalenden Raumes oder Gebäudes, ÖNORM EN 13300, Umweltzeichen und Gütesiegel, Deckkraft, Nassabriebfestigkeit. Allergiker sollten ein besonderes Augenmerk auf die Bestandteile und Bindemittel legen, damit keine unerwünschten Belastungen oder allergische Reaktionen resultieren können.
Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Insgesamt 0 Beiträge