Gesundheit

Nägelkauen kann ein Warnzeichen sein

Für viele Kinder ist Nägelkauen einfach eine schlechte Angewohnheit, die von selbst wieder verschwindet. Es kann jedoch mehr dahinterstecken, denn Kinder versuchen durch das Kauen an den Nägeln auch Probleme zu bewältigen und Druck abzubauen. 

Befinden sich Kinder in Stress-situationen, wandern oft die Finger in den Mund und sie beginnen, an den Nägeln zu kauen. Tatsächlich ist Fingernägelkauen (Onychophagie) eine ziemlich weit verbreitete Angewohnheit bei Kindern, denn jedes dritte Kind kaut an den Fingernägeln. Meist beginnen Kinder damit schon im Vorschulalter zwischen vier und sechs Jahren. Abgekaute Fingernägel sehen jedoch nicht nur ungepflegt aus, sie können auch zur Gefahr für die Gesundheit werden. Denn unter den Nägeln verbergen sich zahl-reiche Bakterien und Viren, die durch das Kauen in den Mund und damit in den Organismus gelangen. Das ist in Corona- und Grippezeiten besonders gefährlich. Auch schmerzhafte Infektionen des Nagels oder des Nagelbetts sind möglich, da schon kleine Verletzungen der Nagelhaut Krankheitserregern, Bakterien und Nagelpilzen die Möglichkeit bieten in den Körper einzudringen. 

Schlechte Angewohnheit? 

Die Ursachen für das Nägelkauen können unterschiedlich sein. Manchmal ist es eine schlechte Angewohnheit, die mit zunehmendem Alter von selbst aufhört. Verfestigt sie sich jedoch zum Zwang, kann sie bis ins Jugend-oder sogar Erwachsenenalter andauern. Manche Kinder beruhigen sich mit dem Kauen an den Fingernägeln oder sie steigern so ihre Konzentration. 

Warnzeichen für Probleme 

Nägelkauen kann aber auch ein Warnzeichen dafür sein, dass das Kind versucht, Probleme, Sorgen oder Ängste zu bewältigen. Hier sollten sich Eltern Zeit nehmen mit dem Kind über seinen Alltag zu sprechen, um herauszufinden, was das Kind belastet und was ihm Sorgen bereitet. Vielleicht sind es Probleme im Kindergarten oder in der Schule, Versagensängste, Stress, Konflikte mit Freunden oder Geschwisterkindern. Wichtig ist, Lösungen zu besprechen und dem Kind zu zeigen, dass es nicht alleine ist, sondern dass es Hilfe von der Familie bekommt und keine Angst zu haben braucht. Was man unbedingt vermeiden sollte, sind ständige Ermahnungen, Schimpfen oder gar Drohungen, denn so wird der Druck, den das Kind verspürt, nur noch größer. Stellt sich mit der Zeit keine Besserung ein, ist ein Arztbesuch unumgänglich, um tiefer liegende Hintergründe für das Kauen zu ermitteln. 

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