Natur pur: Ostbayerns Ranger vermitteln zwischen Mensch und Natur
Verständnis wecken für die Schönheit der Natur und die einzigartigen Kulturlandschaften für kommende Generationen zu bewahren: Das sind zwei der nobelsten Aufgaben für Ostbayerns Ranger, die seit rund einem Jahr in den sieben Naturparken im Einsatz sind.
Sowohl im Altmühltal, im Bayerischen Wald und im Oberen Bayerischen Wald als auch im Nördlichen Oberpfälzer Wald, im Steinwald und im Hirschwald wecken Bayerns Naturparkranger bei Kindern die Neugierde auf die Natur und begeistern auch Erwachsene. Vier von ihnen erzählen von ihrer Arbeit.
Im Land des Wassers
Die Rangerin vom Drachensee
Julia Hetzls Revier ist der Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Ihr liegt die Bildungsarbeit mit Kindern besonders am Herzen: „Mir ist es besonders wichtig, dass unser Nachwuchs eine Beziehung zu unseren Naturschätzen aufbaut und seine Umwelt bewusst erlebt. Der Bezug zur Natur erhält eine immer stärkere Bedeutung in der heutigen Zeit. Denn man schützt nur, was man kennt.“ Der Tipp der Rangerin für Gäste und Einheimische sind der Drachensee und das Naturschutzgebiet Regentalaue: „Ich empfehle, einfach mal mit dem Fernglas um den Drachensee oder den Rötelseeweiher zu spazieren und bei einer Vogelwarte einen längeren Stopp einzuplanen. Mit ein bisschen Geduld kann man hier besondere Vogelarten wie den imposanten Seeadler sehen oder auch Haubentaucher bei der Brut beobachten. Das ist für mich Natur erleben.“
Im Reich des Gartenschläfers
Martin Graf ist für einen Teil des Naturparks Bayerischer Wald zuständig. „Interessant sind vor allem die Forschungs- und Monitoring-Projekte, mit denen wir uns regelmäßig beschäftigen, beispielsweise zu seltenen Tierarten wie dem Gartenschläfer oder ganz aktuell der Wildkatze, ein Projekt, das der Bund Naturschutz initiiert hat und wir unterstützen“, sagt er. Naturschutz und Landschaftspflege seien ein weiterer Teil des Aufgabenspektrums. Sie helfen bei kleineren Pflegeaktionen von sensiblen Flächen, durch Artenhilfsmaßnahmen oder beraten Flächeneigentümer hinsichtlich einer optimalen Bewirtschaftung. „Wir sind sozusagen Generalisten, die in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen des Naturparks mithelfen, also in keinster Weise Waldsheriffs, wie es die Berufsbezeichnung vielleicht vermuten lassen würde. Vielmehr sind wir als Vermittler zwischen Mensch und Natur unterwegs“, macht Martin Graf deutlich.
Hilfe für Feuersalamander und Kreuzottern
Amelie Nöth und ihr Kollege Jonas Ständer betreuen den Naturpark Steinwald in der nördlichen Oberpfalz, den mit 230 Quadratkilometern zweitkleinsten in Bayern. Amelie Nöths Schwerpunkt ist der Erhalt der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel und der inzwischen selten gewordenen Arnika. Kollege Jonas Ständer unterstützt Artenhilfsprojekte für Kreuzottern, Feuersalamander und Fledermäuse. Amelie Nöth ist überzeugte Naturparkrangerin: „Bei Führungen, Vorträgen, Freiwilligenprojekten und Aktionen mit Kindergärten und Schulen kann ich meinen Mitmenschen diesen besonderen Naturraum näherbringen und sie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur sensibilisieren. Das bedeutet mir viel“, sagt sie.
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