Kabinetttheater
BIOGRAPHIE KABINETTTHEATER
Julia Reichert gründete das Kabinetttheater 1989 in Graz zusammen mit Christopher Widauer. Seit 1994 ist das Kabinetttheater im Wiener Alsergrund in einer adaptierten ehemaligen Fabrikshalle beheimatet. Werkstatt, Proberaum und Bühne sind auch der Wohnraum der Prinzipalin, die seit 2010 den Verein Kabinetttheater leitet. Vor und nach den Vorstellungen trifft man sich im Teil „Wohnzimmer“ – die Stücke und die Inszenierung bleiben im Raum stehen, die möglichen Diskussionen darüber werden an der Bar fortgesetzt.
Zahlreiche Ko-Produktionen, Gastspiele und Auftritte bei Festivals im In- und Ausland. Das Repertoire umfasst über 60 Minidramen, die einen Bogen von der Jahrhundertwende bis zur Jetztzeit beschreiben. Theaterminiaturen z. B. aus dem Expressionismus, dem Dadaismus, der russischen und polnischen Avantgarde, dem italienischen Futurismus und der Wiener Gruppe wurden zur Aufführung gebracht. Viele Minidramen wurden vom Kabinetttheater uraufgeführt und zum Teil bei Autoren wie Peter Ahorner, Thomas Arzt, Lucas Cejpek, Franz Josef Czernin, Gundi Feyrer, Werner Kofler, Margret Kreidl, Stephan Lack, Rosa Pock, Ferdinand Schmatz, Gerhard Rühm und anderen in Auftrag gegeben.
Ein zweites Hauptaugenmerk gilt dem (zum Teil zeitgenössischen) Musiktheater in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern wie Olga Neuwirth, die etwa H. C. Artmanns „Punch und Judy“ für das Kabinetttheater zu einer halbstündigen Mikro-Oper vertont hat, Wolfgang Mitterer, Ernst Kovacic, Marino Formenti, Eugène Michelangeli, dem Ensemble „MUNDART“, „PHACE Contemporary Music“, „Collegium Novum Zürich“, „Klangforum Wien“ und anderen.
2004 erhielt das Kabinetttheater den Nestroy-Preis für den Minidramenabend Sündenfälle. 2005 erschien der Sammelband „Niemand stirbt besser. Theaterleben und Bühnentod im Kabinetttheater“, hrsg. von Alexandra Millner im Sonderzahlverlag Wien.
2016 erschien der Supplementband „en plus“, 2006-2012.
Beide Bände sind in einem Schuber „25 Jahre Kabinetttheater“ mit 2 Originalzeichnungen von J.R. im Kabinetttheater erhältlich.
2016 ist Julia Reichert Jurorin beim „H.C. Artmann-Preis“ der Stadt Wien.