Gesundheit

Problem Lärmschwerhörigkeit: Acht Tipps zum Schutz der Ohren

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzen sich jeden Tag 1,1 Milliarden junge Menschen dem Risiko von Hörverlust aus, weil sie zu lange und zu laut Musik hören. Dabei kann jeder mit einfachen Maßnahmen Lärmschwerhörigkeit entgegenwirken.

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Laut dem Weltbericht der WHO zum Thema Hören leben global über 1,5 Milliarden Menschen mit Hörverlust. Bis 2050 könnte diese Zahl auf über 2,5 Milliarden steigen – dann wäre jede vierte Person betroffen. Unter ihnen werden sich viele Jugendliche und junge Erwachsene befinden, wenn nicht bald gegengesteuert wird: Schon heute sind 50 Prozent der Zwölf- bis 35-Jährigen gefährdet, ihr Gehör dauerhaft zu schädigen. In unserem Kulturkreis gehört laute Musik in Clubs oder Discos zu den Top-Risikofaktoren für 40 Prozent der jungen Menschen. Dazu kommt noch das regelmäßige Hören von lauter Musik über Kopfhörer – denn Smartphones und andere Audiogeräte sind allgegenwärtig. Und kaum jemand ist sich dessen bewusst. Auch die negativen Auswirkungen von Hörverlust werden oft unterschätzt.

Hörverlust führt zur Vereinsamung

Moritz S., ein österreichischer Musiker und Träger eines MED-EL-Hörimplantats, erklärt, welche Folgen es für ihn hatte, mit unbehandeltem Hörverlust zu leben, bevor er das Implantat erhielt: „Die größte Herausforderung für mich war die Interaktion in Situationen, die sozialen Austausch erfordern. Ich würde mich selbst als kontaktfreudigen Menschen bezeichnen, und auch in meinem Beruf ist Networking sehr wichtig. Im Laufe der Jahre wurde die Kommunikation mit Gruppen immer schwieriger und war für mich körperlich anstrengend. Das ging so weit, dass ich anfing, mich von Veranstaltungen zurückzuziehen, die ich früher gerne besucht habe.“

Ewald Thurner, Area Manager bei MED-EL, betont: „Lärmschwerhörigkeit ist irreversibel, und in manchen Fällen hilft ein Hörgerät nicht mehr. Mit unseren Hörimplantaten „Made in Austria“ tragen wir seit Jahrzehnten dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust enorm zu verbessern, indem wir ihnen ermöglichen, wieder aktiv am Leben teilzuhaben und Kommunikation mit allen Sinnen zu genießen.“

Vorsorge gegen Hörverlust

Anders als manche andere Art von Hörverlust lässt sich Lärmschwerhörigkeit vermeiden. Auf der Grundlage der WHO-Empfehlungen hat MED-EL eine Liste mit wirksamen Tipps entwickelt:

  1. Begrenzen Sie die Lautstärke auf unter 60 Prozent des Maximalwerts.
  2. Belasten Sie Ihre Ohren nicht zu lange mit lauter Musik. Erwachsene sollten nicht länger als 40 Stunden pro Woche Musik hören (bei max. 80 dB(A)*), für Kinder gilt als Obergrenze ebenfalls die 40. Stunde, jedoch liegt die maximale Lautstärke bei 75 dB(A)*.
  3. Schützen Sie Ihre Ohren vor lauten Geräuschen: Tragen Sie z. B. in Clubs Ohrstöpsel.
  4. Machen Sie Pausen in ruhigen Bereichen, wenn Sie sich gerade in lauter Umgebung befinden.
  5. Reduzieren Sie Hintergrundgeräusche: Verwenden Sie Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung und schalten Sie Radio oder Fernseher bewusst aus.
  6. Halten Sie Abstand zu lauten Schallquellen wie z. B. Lautsprechern.
  7. Wählen Sie Geräte, die die Lautstärke automatisch regulieren: Probieren Sie Apps und andere Technologien mit integrierten Safe-Listening-Funktionen aus.
  8. Lassen Sie Ihr Gehör überprüfen: Suchen Sie einen HNO-Arzt auf, wenn Sie Ohrenschmerzen, ein ständiges Klingeln bzw. Rauschen (Tinnitus) haben oder Gesprächen nicht mehr folgen können. Ein kostenloser Online-Hörtest ist auf der MED-EL Website verfügbar.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Betroffene und Angehörige auf der Website Leben mit Hörverlust.

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