RAUS AUS DER ZUCKERFALLE: Süßbomben entschärfen
Wir leben im Zeitalter des Zuckers. Der süße Kalorienbringer lauert - oft versteckt - in fast allen Lebensmitteln. Das ist ungesund, daher wollen Handel und Hersteller Zucker bewußt einsparen.
Zucker ist nicht überlebenswichtig. Wir kommen bei unserer Ernährung auch ganz gut ohne dieses Kohlehydrat aus. Trotzdem ist für die meisten Menschen ein Leben ohne Zucker nicht vorstellbar. „Dass uns die Vorliebe für süß angeboren ist, hat uralte Gründe“, weiß Ernährungswissenschafterin Theres Rathmanner. „Für Jäger und Sammler war süßer Geschmack – also das Vorhandensein von Zucker – ein Indikator dafür, dass etwas reif und bekömmlich ist.“ Sehr oft gab es Süßes in der Steinzeit allerings nicht.
Zuckerjäger unterwegs
Heute müssen wir keinen Wildbienenstock plündern, um an Süßes zu gelangen, gejagt wird vorwiegend im Supermarkt. Und dort gibt es Zucker im Überfluß. Er ist nicht nur in Schokolade, Eis oder Kuchen, sondern lauert versteckt auch in Joghurts, Cerealien oder Softdrinks. Die gesundheitlichen Folgen sind fatal, denn ein zu hoher Zuckerkonsum führt zu Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit und ist der Auslöser für zahlreiche Krankheiten, etwa Typ-2-Diabetes. Höchsten zehn Prozent der gesamt zu sich genommenen Kalorien sollen aus sogenannten „freien Zuckern“ stammen, so die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das entspricht 50
Gramm, also zehn Teelöffeln, täglich. Tatsächlich konsumieren die Österreicherinnen und Österreicher durchschnittlich 91 Gramm Zucker pro Tag, oft unwissentlich. „Freie Zucker sind jene, die in Form von Saccharose, Fruktose, Glukose oder Sirupen Lebensmitteln zugesetzt werden“, so Rathmanner. Dazu gehören auch Honig, Ahornsirup, Dick- oder Fruchtsäfte und natürlich Ketchups.
Stoppt die Zuckerflut
Darum haben verantwortungsbewusste Handelsketten wie SPAR und namhafte Lebensmittelhersteller bereits 2017 eine Zuckerreduktionsoffensive gestartet. Seither wurden bei über 350 SPAR-Markenprodukten Rezeptveränderungen bzw. -umstellungen vorgenommen. Insgesamt konnten bis Ende 2023 bereits über 3.800 Tonnen Zucker und somit rund 1 Milliarde Stück Würfelzucker (1 Stück Wiener Würfelzucker wiegt 3,88 Gramm) in den SPAR-Marken eingespart werden. Der größte Anteil entfällt mit 38 Prozent auf Getränkeartikel. 2024 feiert die von SPAR ins Leben gerufene zucker-raus-Initiative fünfjähriges Bestehen. Mit rund 50 Partnern in der Allianz gegen zu viel Zucker wird in der Branche kontinuierlich die Reduktion des Zuckergehalts forciert. Damit leisten die Partner der zucker-raus-Initiative einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssitation in Österreich.
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