Reboarder bieten Kindern im Auto mehr Schutz
Der Nacken ist die große Schwachstelle bei Kindern bis vier Jahren. Crash- Tests haben gezeigt, dass Reboarder, also entgegen der Fahrtrichtung befestigte Kindersitze, den besten Schutz bieten.
Schon Astronaut John Glenn flog beim ersten bemannten Raumflug der NASA vor 60 Jahren rückwärts. Denn so ist der Köprer bei einem Crash besser geschützt. Dieses Prinzip haben Volvo-Techniker auch auf Kindersitze umgelegt. Bei Kindern ist der Nacken bis zum Alter von vier Jahren die große Schwachstelle im Skelett. Denn durch das Wachstum sind die Knochen noch weich und der Nacken lange nicht so widerstandsfähig wie jener von erwachsenen Menschen. Der kindliche Nacken kann den – im Vergleich zum restlichen Körper – recht großen und schweren Kopf im Falle eines Unfalls nicht gut halten.
Reboarder-Sitze schützen besser
Bei einem rückwärts gerichteten Kindersitz, einem sogenannten Reboarder, ist das anders, da der Kopf des Kindes im Falle eines Unfalls nicht nach vorne geschleudert wird. Das war auch der Grund, warum Bertil Aldman, Professor an der Chalmers University of Technology in Göteborg, bereits in den 1960er Jahren einen Kindersitz-Prototypen für rückwärtsgerichtetes Fahren entwickelt hat. In Schweden ist diese Art von Kindersitzen bis zum Alter von vier Jahren seit langem Standard. Das macht sich auch in den Unfallstatistiken bemerkbar. In Schweden liegt im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, wo Kinder nach der Kinderschale in vorwärtsgrichtete Kindersitze „umsteigen“, die Zahl der schwer verletzten oder tödlich verunglückten Kinder im Alter bis vier Jahren deutlich niedriger. Lotta Jakobsson, Sicherheitsexpertin von Volvo: „Mit ungefähr vier Jahren können Kinder vorwärtsgerichtet im Auto mitfahren. Dann sollten sie in einem passenden Kindersitz sitzen, in dem sie mit dem Gurt angeschnallt sind.“
Dr. Lotta Jakobsson
Sicherheitsexpertin im Volvo Cars Safety Center
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