Bildung

Schultaschenkauf geht ganz einfach

Eine Schultasche muss viele Anforderungen erfüllen. Sie soll den Rücken schonen, praktisch sein, mit dem Kind mitwachsen – und nicht zuletzt sollte sie cool wirken. „familiii“ gibt Tipps, wie Sie die optimale Schultasche für ihr Kind finden.

Im Herbst beginnt für viele Kinder zum ersten Mal die Schule. Schon jetzt sind einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Eine davon ist die Auswahl der richtigen Schultasche. Ist für Kinder hauptsächlich das Aussehen, also Farbe und Design, der Schultasche wichtig, so sollten Eltern einige wichtige Punkte beim Kauf beachten, die Sicherheit und Tragekomfort betreffen.

Probieren geht über Studieren

Die perfekte Schultasche, die allen Kindern auf Anhieb passt, gibt es leider nicht. Deshalb ist es unerlässlich, das Kind zum Kauf mitzunehmen, denn es ist Probetragen angesagt. Nur so kann festgestellt werden, ob die Schultasche optimal sitzt. Nehmen Sie vielleicht auch einige Bücher zum Schultaschenkauf mit, damit man das Trage- verhalten mit schwerem Inhalt und die Gewichts- verteilung in der Schultasche beurteilen kann.

Geprüfte Qualität

Bei der Auswahl der Schultasche sollte man darauf achten, dass die Qualität geprüft wurde. So sind in der Österreichischen Industrienorm ÖNORM 2170 oder in der Deutschen DIN 58124 die Mindestanforderungen an eine Schultasche festgeschrieben. Wurde die Schultasche nach diesen Industrienormen geprüft, erfüllt sie alle ergonomischen und sicherheitstechnischen Anforderungen, die Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit sind gut. Auch das TÜV- und das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) sind wertvolle Hinweise auf die Qualität und Haltbarkeit der Schultasche.

Auf den richtigen Sitz kommt es an

Nach dem Einstellen sollte die Schultasche gut am Rücken des Kindes anliegen. Der Rücken der Schultasche sollte gut gepolstert sein, damit keine Druckstellen entstehen. Die Breite der Schultasche muss der Schulterbreite des Kindes entsprechen. Bei idealem Sitz schließt die Schultasche mit der Schulterkante des Kindes ab, die Unterkante der Tasche soll sich in der Höhe der Hüfte befinden. Ideal sind Schultaschen, bei denen der Rückenteil höhenverstellbar ist.
Die Tragegurte sollten mindestens vier Zentimeter breit, gut gepolstert und vom Kind leicht einstellbar sein. Doch Achtung: Zu breite Tragegurte können auf die Nackenmuskulatur des Kindes drücken und Verspannungen oder Kopfschmerzen auslösen. Sind die Tragegurte falsch eingestellt, kann es zu Fehlhaltungen und Rückenschmerzen kommen. Denn sind sie zu kurz, fördert das einen Rundrücken, sind sie zu lang, kommt es zu einem Hohlkreuz. Brust- und Hüftgurte helfen zusätzlich dabei, das Gewicht der Schultasche besser zu verteilen und der Schultasche einen stabilen Sitz zu geben. Eltern sollten immer wieder überprüfen, ob die Trage-, Brust- und Hüftgurte richtig eingestellt sind, denn Kinder wachsen, und die Körperproportionen ändern sich.

Je leichter desto besser

Schultaschen sollten weder leer noch vollgeräumt Schwergewichte sein. Das ideale Gewicht einer leeren Schultasche beträgt idealerweise zwischen einem und 1,3 Kilogramm. Das Gewicht der vollen Schultasche sollte zehn bis 15 Prozent des Körpergewichtes desKindes betragen. Wiegt ein Kind zum Beispiel 20 Kilogramm, darf das Gesamtgewicht der befüllten Schultasche nicht mehr als drei Kilogramm betragen. Wichtig ist auch, dass die Schultasche über ein großes Fach mit stabiler Trennwand verfügt. So können schwere Schulbücher nah am Rücken getragen werden, was den Tragekomfort erhöht, da das Gewicht besser verteilt wird. Für leichteres Handling ist es auch wichtig, dass die Schultasche beim Ein- und Ausräumen nicht umkippt und stabil am Boden steht, was das Verstauen neben oder unter der Schulbank leichter und sicherer macht. Die Schultasche sollte außerdem über Außenfächer verfügen, sodass Trinkflaschen, Brotdose, Geldbörse und Ähnliches leicht erreicht werden können. Allerdings sollte man darauf achten, dass schwere Gegenstände nicht einseitig in die Außentaschen gepackt werden, denn dadurch wird der Rücken einseitig belastet.

Gut sichtbar auf dem Schulweg

Aus Gründen der Verkehrssicherheit sind helle Farben und Muster zu empfehlen. Außerdem sollten mindestens 20 Prozent der sichtbaren Flächen der Schultasche aus fluoreszierendem (selbstleuchtendem) Material in den Farben Orange-Rot und Gelb und davon mindestens zehn Prozent aus retroreflektierendem Material bestehen. Retroreflektierendes Marterial leuchtet, wenn es, etwa durch die Scheinwerfer eines Autos, angestrahlt wird. So wird das Kind sowohl bei Tag als auch bei schlechtem Wetter und in der Abenddämmerung für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar.

Reparaturservice bei Beschädigung

Schultaschen müssen einiges aushalten. Sie werden voll beladen, unachtsam in die Ecke geworfen, und kommen mit Krümeln und Spritzwasser in Berüh- rung. Die Gefahr von Beschädigungen besteht also. Daher sollte man sich vor dem Kauf informieren, ob vom Hersteller ein Reparaturservice angeboten oder die Schultasche vielleicht sogar ausgetauscht wird.

Warnsignale, dass die Schultasche falsch getragen wird

  • Das Kind nimmt eine unnatürliche Körperhaltung ein
  • Bei einseitiger Belastung nimmt das Kind eine Kompensationshaltung ein
  • Die Schultasche sitzt zu weit unten, wodurch sie das Kind mit nach hinten zieht
  • Das Kind klagt über Rückenschmerzen

 

8 Tipps wie die Schultasche richtig gepackt wird

1) Schweres nah am Rücken

Bücher und Hefte kommen immer in den hinteren Teil der Schultasche, damit sie nah am Rücken liegen. Der Schwerpunkt befindet sich dann dicht am Körper und die Schultasche zieht nicht nach hinten. Das schont den Rücken.

2) Das Höchstgewicht

Das Gesamtgewicht der Schultasche sollte höchstens 10 bis 12 Prozent des Körpergewichts des Kindes ausmachen. Wiegt ein Kind z.B. 30 kg, darf die Schultasche höchstens drei bis 3,6 kg wiegen.

3) Heftbox verwenden

Damit Hefte und Zettel nicht unkontrolliert in der Schultasche zerknittern, ist eine Heftbox sehr praktisch. Sie wird mit den Büchern ganz hinten in der Schultasche verstaut.

4) Nur Notweniges mitnehmen

Damit die Schultasche nicht zu schwer wird, sollten nur Bücher und Unterlagen, die laut Stundenplan gebraucht werden, mitgenommen werden.

5) Leichte Sachen in den vorderen Teil

Federpenal, Lineale, Zirkel & Co finden im vorderen Teil der Schultasche Platz. Stifte und Füllfeder müssen immer ins Federpenal zurückgesteckt werden. Lose Stifte ohne Schutzkappen können auslaufen und Hefte, Bücher und Schultasche beschmutzen.

6 Seitentaschen richtig nutzen

Die Seitentaschen sind für Pausenbrot, Geldbörse und Regenschirm reserviert. Auch Schutzmasken und Desinfektionsmittel finden hier Platz.

7) Achtung bei Flüssigkeiten

Trinkflaschen und alles was auslaufen kann, gehört nicht zu den Büchern in die Schultasche, sondern in die Seitentaschen, ins Seiten-Netz oder die Fronttasche. Damit, falls ein Missgeschick passiert, die Schulsachen keinen Schaden nehmen.

8) Gewicht gleichmäßig verteilen

Um einseitige Belastungen zu vermeiden, muss beim Packen der Schultasche darauf geachtet werden, dass die Gegenstände nach beiden Seiten gleichmäßig verteilt werden.

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