Schwangerschaftsdiabetes: Krafttraining ist Ausdauertraining überlegen
Krafttraining wirkt sich bei Schwangerschaftsdiabetes positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.
Eine aktuelle Studie aus China hat sich mit den Auswirkungen von Kraft- im Vergleich zu Ausdauertraining auf diabetesbezogene Parameter (Blutzuckerspiegel und Insulinverbrauch) bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes beschäftigt. Von Dezember 2019 bis Dezember 2020 wurden 100 schwangere Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes für die Studie rekrutiert und randomisiert in eine Krafttrainingsgruppe (49 Patientinnen) und eine Ausdauertrainingsgruppe (51 Patientinnen) eingeteilt. In beiden Gruppen wurde das Training wie folgt durchgeführt: 50-60 min, 3-mal pro Woche, über 6 Wochen. Zusätzlich erhielten die Patientinnen in beiden Gruppen die gleiche medizinische Versorgung, einschließlich personalisierter Ernährungsberatungen, Online-Aufklärung sowie Schulungskursen für Schwangere.
Krafttraining war Ausdauertraining teilweise überlegen
Der Blutzuckerspiegel war in beiden Gruppen nach der Intervention niedriger als vor der Intervention (p < 0,05). Keine signifikanten Unterschiede gab es zwischen den Gruppen bei folgenden Parametern:
- Nüchtern-Blutzuckerspiegel
- Insulinverbrauch
- Unerwünschte Schwangerschaftsausgänge (p > 0,05)
Signifikante Überlegenheit der Krafttrainingsgruppe zeigte sich bei folgenden Parametern:
- Postprandiale 2-Stunden-Blutzuckermessung
- Trainingscompliance bzw. Mitwirkung der Patientinnen (p < 0,05)
Krafttraining bei Schwangerschaftsdiabetes empfohlen
Die Studienautoren kommen zu dem Fazit, das Krafttraining für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes geeigneter ist als Cardiotraining. Es ist daher empfehlenswert, diese Bevölkerungsgruppe an das Krafttraining heranzuführen. Die langfristigen Auswirkungen von Widerstandsübungen müssen allerdings noch in zukünftigen Studien untersucht werden.
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