Seniorenbetreuung mit Herz und Verstand
Wie Sie es schaffen, die richtige Pflegekraft für eine zu betreuende Person zu finden und worauf es bei der Seniorenbetreuung besonders zu achten gilt.
Moderne Medizin macht es möglich: Die meisten Menschen erreichen mittlerweile ein hohes Alter und sind geistig oft noch völlig fit, während die körperlichen Beschwerden langsam aber doch zunehmen. Werden die alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Arztbesuche oder generell die Führung des Haushaltes immer mehr zu einer Herausforderung, gilt es eine wichtige Entscheidung zu treffen. Nicht immer muss damit jedoch der Umzug in ein Seniorenheim gemeint sein, denn viele ältere Personen würden alles dafür geben, um ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen zu müssen und weiterhin in der Nähe ihrer Bekannten, Nachbarn und natürlich auch Freunde zu bleiben. Eine professionelle unterstützende Person zuhause kann daher die optimale Lösung sein. Doch worauf gilt es bei der Auswahl der richtigen Betreuung zu achten? Darüber konnten wir uns mit der Psychologin und ausgebildete Alltagsbegleiterin mit Schwerpunkt Demenz Dina Michels unterhalten. Wie Sie es schaffen, die richtige Pflegekraft für eine zu betreuende Person zu finden und worauf es dabei besonders zu achten gilt, erfahren Sie hier.
Qualifiziert und engagiert
Seniorenbetreuung umschließt eine große Anzahl an verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten, denn während manche Menschen nur Hilfe beim Tragen der Einkaufstaschen brauchen, benötigen andere ebenfalls bei der täglichen Hygiene und anderen essentiellen Bereichen des Lebens Unterstützung. Es ist daher besonders wichtig darauf Wert zu legen, dass eine dementsprechende Ausbildung vorliegt und im besten Fall regelmäßige Fortbildungen in Anspruch genommen werden. Auf diese Weise lässt sich nämlich leicht erkennen, ob der/die Begleiter/In wirkliches Interesse an dem eigenen Beruf hat und diesen voller Leidenschaft ausführt, oder einfach nur Dienst nach Vorschrift leistet.
Vertrauen als Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Betreuungsbeziehung
Wird im Alter Hilfe benötigt, erfordert es meist einiges an Überwindung, diese auch annehmen zu können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ein echtes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Ein empathischer und vor allem respektvoller Umgang mit der zu betreuenden Person steht dabei an oberster Stelle und auch der Spaß sollte keinesfalls zu kurz kommen. Auf diese Weise kann eine absolute Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden, in der es – obwohl vielleicht nicht mehr alles so leicht von der Hand geht – gelingt, die kleinen Aufgaben des Lebens gemeinsam zu bewältigen und den Alltag voller Lebensfreude zu meistern.
Der Mensch im Fokus
Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse – das ändert sich selbstverständlich auch im Alter nicht. Es ist daher besonders wichtig, dass eine Helferin/ein Helfer sich voll und ganz auf das Gegenüber einlässt und die jeweiligen individuellen Bedürfnisse respektiert. Dabei geht es vor allem darum, eine persönliche zwischenmenschliche Ebene zu erlangen, auf der sich beide Parteien wirklich kennenlernen und auf dieser Grundlage intuitiv entschieden wird, wie eine ganzheitliche Betreuung am besten erfolgt. Die Patienten stehen dabei stets im Fokus und werden im besten Falle nur von einer oder zwei Betreuungspersonen umsorgt, um auf diese Weise sicherzustellen, ein möglichst unbeschwertes Leben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen.
Flexibilität und Freundlichkeit als absolutes Muss
Vielen älteren Menschen fällt es oft nicht so leicht, auf Veränderungen zu reagieren und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um den eigenen Gesundheitszustand oder äußere Einflüsse handelt. Genau in solchen Phasen sind Pflegepersonen daher besonders gefragt und sollten ihrem Gegenüber stets aufmerksam gegenübertreten und verständnisvoll reagieren. Vor allem wenn Senioren aufgrund der neuen Umstände den Kopf hängen lassen und sie beginnen, Lebensmut zu verlieren, da immer mehr einfache Alltagsaufgaben nicht bewältigt werden können, gilt es diesem Zustand mit Optimismus zu begegnen und einen noch so schweren Tag so angenehm wie möglich zu gestalten.
Würdevolle Seniorenbetreuung – weil das Thema früher oder später jeden von uns betrifft
Es fällt vielen Menschen nicht leicht darüber nachzudenken, wie das Leben einmal aussehen wird, wenn man nicht mehr alles alleine schafft und auf Hilfe angewiesen ist. Spätestens, wenn es jedoch an der Zeit ist, für betreuungsbedürftige Angehörige eine geeignete Person zu finden, muss man sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Dabei gilt es einige grundlegende Prinzipien zu beachten, so sind zum Beispiel eine gute Ausbildung, das Aufbauen eines Vertrauensverhältnisses sowie ein verständnisvolles Miteinander, bei dem der Mensch stets im Mittelpunkt steht unerlässlich, um ein Altern in Würde zu ermöglichen. Somit ist es nämlich möglich, einer älteren Person trotz des einen oder anderen Handicaps ein Leben zu ermöglichen, das sich wohl jeder von uns wünscht, wenn wir ebenfalls mal in diese Situation kommen sollten beziehungsweise werden.
Kurzinfos zur Autorin Dina Michels:
Nach abgeschlossenem Psychologiestudium an der Universität Stellenbosch in Südafrika und der Ausbildung zur Alltagsbegleiterin mit Schwerpunkt Demenz gründete Dina Michels im Jahr 2013 die „Seniorenbetreuung mit Herz“. Es ist ihr ein Anliegen, dass dem Patienten der höchste Grad an Empathie entgegengebracht werden muss. Helfen und Heilen ist ihre Erfüllung und so folgte sie ihrer Berufung. Aufgrund ihrer jahrelangen Tätigkeit in der Betreuung wurde klar, dass ältere Menschen auch Hilfe benötigen bei dem Umbau ihres altersgerechten Bades. So nutzt sie nun ihr Expertenwissen und betreut den Prozess der Planung über die Finanzierung durch die Pflegekasse bis hin zum Abschluss.
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