So geht plastikfreies Verpacken
Geschenke ohne Verpackung? Die kommen für die meisten Menschen, gerade zu Weihnachten, nicht in Frage. Mit etwas Mut zur Kreativität lassen sich aber Alternativen finden, die völlig plastik- und müllfrei sind.
Ein Großteil des Mülls, der an Weihnachten anfällt, ist Verpackungsmüll. Geschenkpapier in allen Farben und Mustern, das oft leider kein reines Papier, sondern beschichteter Verbundstoff ist und somit nicht oder nur aufwendig recycelt werden kann. Die gute Nachricht? Verpackungsalternativen lauern in allen Haushalten. Man muss nur genauer hinsehen und sich trauen, den einen oder anderen Gegenstand für die Feiertage zweckzuentfremden. „Das große Zauberwort ist Upcycling oder zu Deutsch: Wiederverwendung“, erklärt Lorraine Wenzel von Zero Waste Austria. „Vor Weihnachten einfach alles sammeln, was an Verpackungen, Kartonagen, altem Geschenkpapier, bunten Prospekten oder Zeitungspapier übrig bleibt.“ Wem Zeitungen zu eintönig sind, der kann die Seiten mit Kartoffeldruck und selbst gewählten Motiven neu gestalten und so sein ganz individuelles Geschenkpapier kreieren. Tapetenreste, alte Landkarten oder Buchseiten eignen sich ebenso als kreative Verpackung. Was tun mit den alten Kinderzeichnungen? Auch sie sind ein ideales Ausgangsmaterial für selbst gefaltete Geschenksäckchen. Was vielen Menschen nicht in den Sinn kommt: Altes Geschenkpapier kann auch glattgebügelt und wieder neu verwendet werden. Nach dem Weihnachtsfest ganz einfach die Klebestreifen entfernen und für das nächste Jahr im Schrank verstauen.
Zweites Dasein
So gut wie alles, was einem an übrigen Textilien entgegenkommt, kann ein zweites Dasein als Geschenkverpackung finden. Dazu eignen sich zum Beispiel Kissenbezüge, Geschirrtücher oder Wollsocken (die dann gleich auch Teil des Geschenks sein können). Wer Stoffreste zu Hause hat, der kann gemeinsam mit der Familie wiederverwendbare Geschenksäcke gestalten. So hat jedes Familienmitglied seinen eigenen Geschenksack – eine schöne Tradition, die meist mehrere Jahre weiterlebt. Eine weitere umweltfreundliche Verpackungsalternative ist die japanische Wickeltechnik mit dem Namen Furoshiki. Dabei wird ein rechteckiges Tuch oder ein Schal speziell gefaltet und das Geschenk damit umwickelt. Entweder, man schenkt das Tuch gleich mit, oder es landet nach Weihnachten wieder an seinem gewohnten Platz im Haushalt. Vielfältige kostenlose Furoshiki-Anleitungen für so gut wie alle Geschenkformen finden sich online. Zur Verpackung gehört auch eine ansprechende Verzierung. Hier hält die Natur besonders viel bereit. Von Tannenzapfen und Zweigen über Walnussschalen bis zu getrockneten Orangenscheiben können so gut wie alle Naturmaterialen zu einem schönen Geschenkschmuck werden. „Damit das Ganze auch nett aussieht, empfehle ich, dazu Salzteig-Anhänger zu basteln. So kann man das Geschenk mit einem individuellen Namensschildchen ausstatten“, ergänzt Lorraine von Zero Waste Austria. Wer zuhause nicht fündig wird oder keine Zeit zum Basteln mehr hat, der sollte unbedingt auf ökologisches Recyclingpapier anstelle von Hochglanzfolie zurückgreifen. Oder einfach mal wild sein und gar nicht verpacken? Zero Waste Austria bietet zahlreiche Webinare zur Müll- und Plastikvermeidung im Alltag an. Mehr dazu unter www.zerowasteaustria.at.
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