Geld

So kann sich Sparen lohnen

Wer denkt, das Sparbuch hätte wegen der niedrigen Zinsen ausgedient, der kennt die Österreicher nicht. Denn die gehen nach wie vor auf Nummer sicher, wenn es ums Geld geht. Wie haben uns verschiedene Stategien angesehen.

Auch wenn niedrige Zinsen und Inflation dem klassischen Sparbuch zusetzen, hat das bis heute keine wesentlichen Auswirkungen auf das Sparverhalten der Österreicher gezeigt. Ein Blick auf die Zahlen macht sicher: In Summe machten die Einlagen bei Banken (täglich fällige und gebundene Einlagen) per Ende des zweiten Quartals 2018 rund 252 Milliarden Euro aus. Das ist ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber 2017.

Sicherheit, Verfügbarkeit und Ertrag – das sind die wichtigen Parameter bei der Wahl der Sparform. Laut einer aktuellen Integral-Studie der Erste Bank bleibt der Anspar-Klassiker in seinem Anreiz unverändert, 59 Prozent der befragten Österreicher wollen ihr Geld in den nächsten zwölf Monaten aufs Sparbuch legen. Bausparverträge planen 40 Prozent. 26 Prozent der österreichischen Anleger beweisen etwas mehr Mut und setzen auf Fonds, Aktien und Anleihen. Im Schnitt geht die durchschnittlich geplante Veranlagungssumme mit 4.200 Euro (–600 Euro) etwas zurück.

Sicherheit minimiert Rendite

Bei einem Tagesgeldkonto können flexibel Ein- und Auszahlungen getätigt werden, hier gibt es keine Bindung und somit auch keine Kündigungsfristen, die zu beachten sind. Die Zinsen bei diesen Produkten sind zwar alles andere als attraktiv, für die sogenannte „Eiserne Reserve“ sind sie aber ideal. „Für den Fall der Fälle sollte diese mindestens drei Monatseinkommen betragen und jederzeit verfügbar sein“, rät man bei der Raiffeisenlandesbank OÖ. „Haben Sie für eine Familie zu sorgen, dann sollte die eiserne Reserve fünf bis sechs Monatseinkommen betragen.“

Muss nicht gleich wieder auf das Geld zuggegriffen werden, ist man mit einem gebunden Sparbuch besser beraten, denn hier gibt es auch mehr Zinsen. Bei einer vereinbarten Bindung legt man anfänglich einen Betrag fest, der auf diesem Sparbuch liegt und über eine bestimmte Laufzeit verzinst werden soll. Eine vorzeitige Kündigung kann sich negativ auswirken, da dann das Geld nicht mit dem vereinbarten Satz verzinst wird, sondern mit einem weitaus geringeren. Um die angebotenen Zinsen der Produkte zu vergleichen, lohnt sich ein Blick ins Internet. Plattformen wie durchblicker.at helfen bei der Auswahl.

Anleger sollten darauf achten, ihr Vermögen gut zu verteilen, um Ertragschancen zu verbessern und Risiken zu minimieren.

Gerald Fleischmann, Generaldirektor Volksbank Wien AG

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Mischform für mehr Ertrag

Will man mehr Ertrag, muss man auch etwas mehr Risiko nehmen. Eine Kombination von ertragreicheren Anlageformen mit klassischen Sparformen wie Sparbuch und Bankeinlagen bietet sich hier an. „Gerade konservative Anleger sollten darauf achten, ihr Vermögen gut zu verteilen. Ist das Vermögen gut strukturiert, lassen sich Ertragschancen verbessern und Risiken minimieren“, rät Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG. Mit Kombisparangeboten lassen sich die Vorteile beider Sparvarianten verbinden, „kurzfristig sein Geld mit fixen Zinsen auf das Sparbuch legen und langfristig chancenreich und flexibel mit Fonds veranlagen. Ab einem Betrag von 10.000 Euro – den Sie je zur Hälfte auf Sparbuch und Fonds unseres Produktpartners Union Investment veranlagen – können Sie das aktuelle Angebot von der Volksbank Wien AG zum Kombisparen nutzen“, so Gerald Fleischmann.

Fondssparpläne

Um für die Kinder vorsorgen, bietet sich ein Fondssparplan an. „Mit dem Fondssparplan kombiniert man den klassischen Anspargedanken mit den Ertragsvorteilen von Wertpapieren“, so die Experten der Bawag P.S.K. Den gewünschten Mix an Wertpapieren kann man nach der eigenen Risikobereitschaft durch die Auswahl der Fonds bestimmen. „Zahlen Sie monatlich, so viel Sie wollen. Ab 50 Euro pro Monat können Sie jeden Betrag frei wählen. Die Laufzeit Ihres Fondssparplanes bestimmen Sie selbst.“

Und wie steht es um das Risiko? Mit einem Fondssparplan ist der richtige Einstiegszeitpunkt kein Problem, und die Sparer können den Durchschnittspreiseffekt nutzen: Bei gleichbleibenden Sparbeträgen kauft man bei niedrigen Kursen mehr, bei höheren weniger Fondsanteile. Diese Geldanlagen schwanken zwar naturgemäß stärker, bieten langfristig gesehen aber höhere Ertragschancen. Weiters hat Fondssparen keine Bindungsdauer. Die erzielten Erträge werden ausbezahlt oder wieder veranlagt.

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