Familienleben

So wird das Weihnachtsfest nicht zum Fiasko

Tipps für ein beschauliches Fest für die ganze Familie. Besonders das erste Weihnachtsfest nach einer Scheidung oder dem Tod eines Familienmitglieds ist sehr fordernd.

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Präventionsarbeit, sprich Kindern, Jugendlichen und deren Eltern, bereits wichtige Tipps und Werkzeuge an die Hand zu geben, bevor eine emotionale, persönliche psychische oder gesundheitliche Krise passiert, ist einer der wichtigsten Eckpfeiler in der täglichen Arbeit von Rat auf Draht. Prävention kann auch, was das Weihnachtsfest und die Feiertage betrifft, sehr hilfreich sein. „Denn wie jedes Jahr rechnen wir auch diesmal mit einem verstärkten Aufkommen an Beratungen rund um Weihnachten, denn die Feiertage bergen ein besonders hohes Konfliktpotenzial. Nicht immer läuft alles wie gewünscht und nicht selten endet der Weihnachtsabend mit Stress, Diskussionen und Streit“, erklärt Birgit Satke, Leiterin des Beratungsteams bei Rat auf Draht. Streit mit den Eltern, Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern, Frust und Enttäuschung über ein nicht so gelungenes Weihnachtsfest, Einsamkeit, Überforderung, Erschöpfung, Unzufriedenheit mit den Weihnachtsgeschenken – und bei getrenntlebenden Elternteilen – oft der Wunsch wieder eine Familie zu sein, sind rum um das „frohe Fest“, die häufigsten Anliegen, mit welchen sich junge Menschen an den psychosozialen Beratungsdienst wenden.

Damit das Weihnachtsfest möglichst beschaulich abläuft, hier ein paar Tipps:

Planung ist die halbe Miete
Konflikte lassen sich mit der richtigen Planung vermeiden. Häufig treffen unterschiedliche Vorstellungen über den Ablauf aufeinander. Besprechen Sie vorab, wie das Weihnachtsfest verlaufen soll. Jedes Familienmitglied sollte seine Vorstellungen offen äußern können. Meist lässt sich ein Kompromiss finden.

Teamwork
In vielen Familien bleibt die Vorbereitung an einer Person hängen, meist an der Mutter. Verteilen Sie die Aufgaben innerhalb der Familie, kochen und dekorieren Sie z.B. gemeinsam.

Das Hirn auslüften
Gönnen Sie sich frische Luft, um sich von dem Weihnachtsstress ein wenig zu entspannen. Besonders Kinder profitieren von einem Spaziergang im Park oder Wald.

Kein Perfektionismus
Weihnachten ist ein Familienfest und sollte auch genau so ablaufen. Das heißt auch, dass nicht alles perfekt sein muss. Die Wohnung muss nicht pikobello sauber sein und es geht auch ohne Fünf-Gänge-Menü. Viel wichtiger ist es, die Zeit gemeinsam zu verbringen.

Kein Dresscode
Sehen Sie von Kleidervorschriften für den Weihnachtsabend ab. Jedes Familienmitglied sollte selbst bestimmen dürfen, was feierlich ist. Auch die Jogginghose sollte kein Problem sein.

Triggerthemen vermeiden
Nehmen Sie von Gesprächsthemen, wo Konflikte innerhalb der Familie vorprogrammiert scheinen, Abstand. Ohne Feiertagsstress lässt es sich entspannter über bestimmte Dinge reden. Sollte es dennoch zu Diskussionen kommen, üben Sie sich in Toleranz und gestehen Sie dem anderen seine eigene Sichtweise zu.

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Weihnachten ist ein Familienfest und sollte auch genau so ablaufen. Das heißt auch, dass nicht alles perfekt sein muss.

Trennung, Scheidung, Tod - Was tun, wenn dieses Weihnachten heuer so ganz anders wird?

Wenn Kinder kürzlich einen nahestehenden Menschen verloren haben, sollte dieser Person auf jeden Fall ein Platz an den Festtagen eingeräumt werden, um mit der Traurigkeit besser zurechtzukommen. „Eine Idee wäre etwa, einen Ast vom Weihnachtsbaum abzuschneiden, diesen gemeinsam schön zu schmücken und auf das Grab oder an einen Ort zu legen, der besonders an den verstorbenen Menschen erinnert“, so Satke. Auch Familie oder Freund:innen zum „ersten“ Weihnachtsfest ohne die verstorbene Person einzuladen, kann unterstützend und tröstend sein.

„Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung“, sagt Satke. Gerade, wenn es das erste Fest nach der Trennung ist. Es ist daher wichtig, Erinnerungen anzusprechen und Kinder nicht mit ihren Gefühlen allein zu lassen. Beide Elternteile sollen den Kindern schon vor dem Fest die Sicherheit geben, dass sie für den Nachwuchs da sind. Von gemeinsamen Feiern sollte abgesehen werden, da dies die Hoffnung schürt, dass alles wieder wie früher werden könnte. Weitere Tipps speziell zu Weihnachten und Trennung finden sich hier.

Sollte es dennoch zu Konflikten oder Krisen kommen: Die Notrufnummer 147 ist für Kinder und Jugendliche auch an den Feiertagen rund um die Uhr, kostenlos und anonym, erreichbar. Eltern und Bezugspersonen können auf elternseite.at bis zum 22. Dezember Online-Videoberatungstermine buchen, ab 30. Dezember ist das Angebot wieder verfügbar.

Das Angebot von Rat auf Draht finanziert sich zum Großteil aus Spenden.
Spendenkonto IBAN: AT10 2011 1827 1734 4400

 

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