Karriere

Social skills – topfit in den Lehrberuf

Soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten sind heute beim Einstieg in eine Lehre ein Muss. Du startest eine Lehre und möchtest nun wissen, was du dafür an sozialen Fähigkeiten mitbringen sollst?

 

Es ist toll, dass du dich für eine Ausbildung als Fachkraft entscheidest, sicher hast du dich schon schlau gemacht und eine konkrete Vorstellung von deinem Lehrberuf gewonnen. Anders als in der Schule wird nun dein*e Chef*in als direkte*r Ansprechpartner*in und Autoritätsperson mit dir zusammen arbeiten. Du wirst mehrere Stunden täglich an 4 Tagen der Woche mit Kolleg*innen zu tun haben und in der Berufsschule an einem Tag der Woche andere Lehrlinge kennen lernen. Dir werden Arbeiten aufgetragen, die du mit bestem Wissen erledigen wirst und du wirst das Gelernte in deinem Alltag brauchen. Es gilt nicht mehr zu überlegen, ob du eine Hausübung machst oder nicht, du hast Arbeiten zu erfüllen, die von dir verlangt werden, um deine Ausbildung abzuschließen. Wenn du dich bewirbst, geht es nicht ausschließlich um deine letzten Schulnoten und  ob du gut in Deutsch, Englisch oder Mathematik bist. Es ist ebenso wichtig, ob du soziale Kenntnisse mitbringst und anwenden kannst. Bei deiner schriftlichen Bewerbung achte auf die formale Form, ein ansprechend freundliches Foto und Genauigkeit. Es darf kein Fleck auf dem Papier sein, die Fristen der Bewerbung sollen eingehalten werden. Wähle für dein Vorstellungsgespräch angemessene Kleidung aus, also nicht zu locker und leger, aber auch nicht das Abendkleid oder den Anzug. Du musst sauber, ordentlich und auf jeden Fall pünktlich erscheinen, dein Körper soll gepflegt sein, denn der erste Eindruck ist entscheidend! Achte darauf, dass du aufrecht stehst, einen festen Händedruck (nicht zu fest) vermittelst und sprich ab dem Begrüßen laut, deutlich und langsam. Sieh dabei dein Gegenüber an. Wenn du darum gebeten wirst, kannst du dich setzen. Lass deinen Gesprächspartner ausreden und antworte auf das, was du gefragt wirst. Zeig bei deinen Antworten, dass du motiviert und positiv eingestellt bist und bedenke, dass du mit einem*r Vorgesetzten sprichst, nicht mit einem Freund. Dein*e Arbeitgeber*in ist eine Respektsperson, der du eben diesen Respekt entgegenbringen musst.

 

 

In deiner Ausbildung und im Beruf gelten soziale Kompetenzen als sogenannte Schlüsselqualifikationen, sie sind wichtig, damit das Zusammenarbeiten mit allen im Betrieb gut funktioniert und werden heutzutage vorausgesetzt. Was aber sind nun diese social skills? Zunächst einmal ist es nötig, dass du dein eigenes Handeln überdenken und richtig einschätzen kannst, man spricht von Selbstreflexion und kompetentem Umgang mit sich selbst. Es wird erwartet, dass du für deine Handlungen und Entscheidungen Verantwortung übernehmen kannst und zu deiner Meinung stehst. Du sollst motiviert sein, geduldig auf etwas warten können und gute Umgangsformen besitzen. Dazu zählen das Grüßen und Verabschieden, Pünktlichkeit,  Höflichkeit und ein gepflegtes Auftreten ebenso wie Tischmanieren und das Sauberhalten des Arbeitsplatzes und der Arbeitsmaterialien. Arbeiten bedeutet ebenfalls, dass man selbständig arbeiten kann und sich auch von sich aus Arbeiten sucht, wenn zum Beispiel gerade kein Kunde im Betrieb ist. Man spricht von Leistungsbereitschaft und selbständigem Arbeiten. Es wird erwartet, dass du Arbeiten zu Ende bringst, auch wenn sie längere  Zeit in Anspruch nehmen. Das nennt man Durchhaltevermögen. Im Umgang und beim Zusammenarbeiten mit anderen geht es um Teamfähigkeit, du sollst deinen Platz in einer Gruppe finden können, ohne dabei Auseinandersetzungen zu fördern und Meinungen anderer respektieren. Besonders achten musst du auch auf deine Kommunikationsfähigkeit. Jede Situation erfordert eine andere Gesprächsführung. Eigene Meinungen zu vertreten, sich durchzusetzen oder anzupassen und für andere empathisch zu sein, soll auf wertschätzender, friedlicher Basis funktionieren. Lass andere ausreden, höre ihnen zu und halte Blickkontakt. Beobachte auch deine Körperhaltung, deine Mimik und deine Gestik. Nicht immer geht es bei Gesprächen harmonisch zu, manchmal muss man Kritik einstecken können und Konflikte austragen. Man spricht von Konflikt- und Kritikfähigkeit. Wenn Fehler geschehen, musst du in der Lage sein, diese einzusehen und dich verbessern zu wollen. Wenn du selbst Kritik äußerst, soll diese wertschätzend und freundlich gesagt werden, du kannst dabei durchaus eigene Lösungen vorschlagen. (Feedback annehmen und geben können).

Menschenkenntnis und Respekt

Gefordert sind in einem Lehrbetrieb auch interkulturelle Kompetenz und Menschenkenntnis, da du mit Mitarbeitern, Kunden und Vorgesetzten zusammen arbeitest. Du sollst dich auf dein Gegenüber einstellen können, einschätzen können, was es braucht und wie du mit eben dieser Person am besten umgehst. Kulturelle Unterschiede sind zu akzeptieren, zu kennen und im Umgang miteinander zu berücksichtigen. Zeige Respekt, Wertschätzung und nimm auf deine Mitmenschen Rücksicht. Wir haben nun gesehen, dass es drei große Bereiche sozialer Fähigkeiten gibt: Selbst- und Eigenkompetenz, Kompetenz im Umgang mit anderen und interkulturelle Kompetenzen. Alle drei Bereiche  fordern spezielle Teilbereiche, die du erfüllen können solltest oder an ihnen arbeiten wirst. In deiner Bewerbung ist es von Vorteil, Bereiche, die du schon gut erfüllst, möglichst detailliert zu beschreiben. (Zum Beispiel: Ich kann gut in einer Gruppe arbeiten, bin pünktlich, genau und motiviert.) Es genügt nicht, zu schreiben, dass du sozial kompetent bist, gehe ruhig genau darauf ein, was dir schon gut gelingt, in die Arbeitswelt mitzubringen. Bestimmt hast du in der Schule schon eine Menge im Sozialbereich gelernt und kannst das nun gut im Berufsleben verwenden. Ich wünsche dir eine aufregende, lehrreiche Zeit.

 

 

Für die Bewerbung also wichtig:

• formale Korrektheit schriftlicher Bewerbung,

• freundliches Auftreten auf dem Foto,

• sauberes Papier und Kuvert,

• ordentliche und saubere Kleidung für das Vorstellungsgespräch,

• Körperpflege für ein gepflegtes Äußeres,

• Pünktlichkeit,

• aufrecht stehen, grü.en, Hand geben und Augenkontakt aufnehmen,

• deutlich und langsam sprechen, dein Gegenüber ansehen,

• zeige Wertschätzung und Respekt!

Zeige Respekt:

• Ich kann meine Kollegen einschätzen und entsprechend agieren.

• Ich versuche zu erkennen, was mein Arbeitspartner gerade möchte.

• Ich achte fremde Kulturen, ohne sie zu bewerten.

• Ich nehme auf kulturelle Unterschiede Rücksicht.

Sei wertschätzend:

• Ich kann mich in ein Team gewaltfrei und friedlich einordnen.

• Ich respektiere andere und deren Meinung.

• Ich kann zuhören und lasse andere ausreden.

• Ich kann meine Meinung sachlich äußern.

• Ich sehe andere beim Sprechen an.

• Ich nehme eine neutrale, entspannte Körperhaltung ein.

• Ich halte zu meinem Gegenüber respektvollen Abstand.

• Ich kann Kritik überdenken und aus meinen Fehlern lernen.

• Ich kann anderen gegenüber Kritik freundlich äußern.

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