Baby

Spielerisch Babys Neugier fördern

Babyspielzeug gibt es wie Sand am Meer. Welche Spiele und Spielsachen wirklich förderlich für Babys geistige Entwicklung sind und die Lernbereitschaft und Aufnahmefähigkeit positiv beeinflussen.

Eltern wollen das Beste für ihr Baby – auch in puncto Spielzeug. Oft tendiert man jedoch dazu, über das Ziel hinauszuschießen. Es gibt einen übersättigten Markt für Babyspielsachen und jede Menge Ansätze, wie man aus dem Spiel mit dem Nachwuchs das Beste für dessen Entwicklung herausholt. Dabei ist in den ersten Monaten ihres Lebens Spielzeug in diesem Sinne noch überflüssig, denn bei Babys steht das Erkunden ihres eigenen Umfelds ganz oben auf der Prioritätenliste. Sobald sie erst ihre Hände und Füße entdeckt haben, werden auch Dinge außerhalb des eigenen Körpers und der unmittelbaren Umgebung spannend. „In den ersten Monaten ist die Erforschung des eigenen Körpers das Spiel. Da braucht es keine zusätzlichen Materialien. Sobald das Baby greifen kann, werden alle Dinge interessant, die es um sich herum findet. Je mobiler der Nachwuchs, desto vielfältiger wird das Angebot an Spielzeug, das es vorfindet“, erklärt Martina Novak, Pädagogin und Inhaberin des Biolino Instituts im sechsten Wiener Gemeindebezirk.

Den Alltag entdecken

Babys sind von Geburt an neugierig und darauf aus, die Welt um sich herum zu entdecken. Ihre natürliche Lernbereitschaft und Aufnahmefähigkeit wird dabei von Gegenständen und Spielmaterialien unterstützt, die sowohl an Alter als auch an Interessen des Kindes angepasst sind. „Wenn das Baby greifen kann, sind das zum Beispiel die ersten Rasseln oder Greiflinge. Wenn Babys älter werden, erweitert sich die Auswahl um Tücher, Bälle und Alltagsgegenstände“, erklärt Martina Novak. Babys interessieren sich häufig ungemein für Dinge, die gar nicht zu ihrem Spielzeug als solches zählen – wie Kochgeschirr, Plastikbecher oder Servietten. Das hat einen einfachen Grund, wie die Pädagogin erklärt: „Meine Tochter hat am liebsten mit Töpfen und Kochlöffeln gespielt. Eben Dinge aus unserem Alltag, die sie bei mir bereits beobachtet hatte und ebenfalls ausprobieren wollte.“ Neben der Motorik wollen auch die sozialen Fähigkeiten der Kleinen gefördert werden, die ebenso natürliches Potenzial bergen.

Soziale Kompetenz durch Interaktion

Um zu ihrer Entfaltung das Bestmögliche beizutragen, hilft es, sich an einem einfachen Grundsatz zu orientieren: soziale Kompetenz wächst durch Interaktion. Dafür braucht es nicht zwingendermaßen ein bestimmtes Gesellschaftsspiel oder eine Aktivität. Die Personen, mit denen das Baby aufwächst, prägen sowohl durch den direkten Kontakt zu dem neuen Familienmitglied als auch durch ihren Umgang untereinander das soziale Bewusstsein des Kindes. „Babys sind von ihrer ersten Lebensstunde an soziale Wesen. Das gemeinsame Spiel mit den Eltern ist die beste Entwicklungsförderung, die ein Baby erhalten kann. Es geht nicht um ein spezielles Spielzeug, sondern um die gemeinsame Beschäftigung mit dem Kind und um die Interaktion mit den Bezugspersonen“, weiß die Expertin. Ob das nun die Eltern, die Geschwister, die Großeltern oder andere vertraute Personen sind, die Hauptsache ist, sich aktiv mit den Kleinen zu beschäftigen, so auch Novak: „Solange man sich bewusst Zeit nimmt und gut beobachtet, was das Baby gerade braucht, bereitet man den besten Boden.“

Weniger ist mehr

Wie so oft ist auch beim Spielmaterial die Menge ausschlaggebend: Eltern, Freunde und Verwandte neigen dazu, bei jeder Gelegenheit neues Spielzeug zu schenken. Dass das eher von Nach- als von Vorteil für Babys ist, wird häufig übersehen. Überforderung ist hier das Stichwort. Gerade in der ersten Zeit sind Babys ohnehin verstärkt mit sich selbst und der direkten Umgebung beschäftigt – und das reicht, abgesehen von ein paar wenigen Spielsachen, meist völlig aus. Martina Novak betont: „Weniger ist mehr. Vor allem in den ersten Monaten braucht es keine überladenen Spielzeugkörbe. Meist haben Kleinstkinder ein paar Lieblingsspielzeuge, mit denen sie sich beschäftigen. Zu viel Spielmaterial überfordert Babys. Sie sind von dem Überangebot abgelenkt und können sich nicht auf ein Spielmaterial konzentrieren, da ständig neue Dinge ihre Aufmerksamkeit erregen. Sie kommen dadurch in keinen Spielfluss.“

Diesem Phänomen kann man mit einer einfachen Praxis entgegenwirken: „Eher mit weniger starten und eine sogenannte „Toy Rotation“ kultivieren – also das Austauschen des Spielmaterials, wenn das Interesse daran sichtbar abebbt“, empfiehlt die Expertin

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