Urlaub zu Hause – eine wertvolle und nachhaltige Erfahrung
Wegen der Coronakrise und der damit oft einhergehenden knappen finanziellen Ressourcen, werden viele Familien ihren Urlaub heuer zuhause verbringen. Kein Grund traurig zu sein. Genießen Sie die Zeit mit Ihren Kindern!
Durch Corona und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei vielen Familien in Österreich, werden die Sommerferien heuer bei vielen Familien durchgehend zuhause verbracht. Das ist aber nichts, wofür sich Eltern schämen müssen. Denn Kinder sind auch mit „einfachen“ Ferien zufrieden und wir haben vor Ort alles, was einen Urlaub für Kinder erfüllend und spannend macht. Darum – genießen Sie die Zeit, die sie gemeinsam mit Ihren Kindern verbringen können.
Wenn Sie die ersten Zeilen lesen, haben Sie vermutlich die erzählten Erinnerungen Ihrer Eltern verbildlicht und präsent, haben eigene Erinnerungen an wunderschöne Erlebnisse und Urlaube mit der Familie im Kopf und merken, dass wir diesen Artikel vielleicht auch hier beenden könnten, da die positiven Gefühle bezogen auf einen Urlaub zu Hause stärker sind als jedes Wort darüber? Wenn dies nicht der Fall ist, erläutere ich dieses Thema hiermit gerne aus einer psychotherapeutischen Sichtweise um näher zu bringen, warum der Urlaub zu Hause für Kinder und Familien sehr wertvoll sein kann.
Den Bedürfnissen der Kinder nachkommen
Kinder haben das Bedürfnis nach Raum, Schutz, Halt und Beziehung. Vor allem in der Corona-Krise, die weitgehend durch eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Unsicherheiten und eingeschränkte Sozialkontakte in Erinnerung geblieben ist, ist es wichtig, diesen Bedürfnissen jetzt umso mehr nachzukommen. Ohne weit weg zu reisen, kann der Raum für Kinder angeboten, geöffnet und neu entdeckt werden. Das eigene Land bietet genug Weite, unentdeckte Abenteuer und Potenziale, die Freiheit wieder vermehrt zu erleben. Die Sicherheit und den Schutz in der unmittelbaren Umgebung zu spüren und sich wieder vermehrt wohlzufühlen, sollte der Fokus in diesem Sommer sein. Die Familie schafft die haltgebenden Strukturen und der Zusammenhalt wird gestärkt.
Wie wäre es damit, die umliegenden Wälder, Seen, Parkanlagen und Wanderwege zu erschließen? Zu Fuß oder auch mit dem Rad. Hierbei könnten Highlights gesetzt werden wie das Campen, ein Picknick oder ein Orientierungslauf. Wenn man einen eigenen Garten besitzt, könnte dieser auch zu einem Campingund Schlafort werden, wenn das Wetter mitspielt. Es gilt die Alltagsroutine zu durchbrechen und etwas Neues, Spannendes einzubauen. Eine Reise um die Welt muss nicht unbedingt mit einem Flug verbunden werden, wenn man die traditionellen Speisen nachkochen und sich zum traditionellen Tanz bewegen kann.
Mag.a Alma Brkic-Elezovic, Fachbereichsleiterin Kinder.Bildung.Betreuung beim Hilfswerk Kärnten
Es geht um das Gefühl, nicht um die Benennung oder Marke
Was war Ihr bestes Urlaubserlebnis als Kind und warum? Sie werden beim Zurückerinnern erneut merken, dass Kinder anders denken als ihre Eltern und Sie vielleicht auch in anderen Mustern gedacht haben als heute. Kinder denken nicht über Kategorien der Hotelsterne, Hotelbewertungen oder Restaurantempfehlungen nach, die sie dann eventuell weitererzählen könnten. Der Fokus liegt auf dem Spaß und dem Gefühl, den die Kinder im Urlaub empfinden. Der Fokus der Eltern sollte daher auf das Geben von der ungeteilten Aufmerksamkeit liegen sowie der Nähe, welche sie ihren Kindern schenken und bieten können. Das Gefühl von Entschleunigung und Ruhe, aber auch Spaß ist das, was die Kinder nach der Krisenzeit brauchen. Kinder geben sich mit weniger zufrieden, als wir denken.
Vor allem für Jugendliche ist es motivierend, wenn sie vielleicht den besten Freund oder die beste Freundin mitnehmen können auf die Abenteuer in der näheren Umgebung oder auch zu Hause. Wenn die Möglichkeit geboten werden kann Wettbewerbssituationen zu generieren, können sie sich gemeinsam neuen Herausforderungen stellen. „Wie schnell schaffen wir ein Zelt aufzubauen?“ „Wer schwimmt schneller bis zum anderen Ende des Teiches?“ Erfragen Sie die Ideen der Kinder und Jugendlichen und lassen Sie sie an der Urlaubsplanung teilhaben.
Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Insgesamt 0 Beiträge