Verbandliche Jugendarbeit macht einen großen Unterschied
Mehr Selbstvertrauen, Zuversicht, Demokratieverständnis und dafür weniger Geschlechterungleichheiten – all das verbindet Mitglieder verbandlicher Jugendorganisationen, etwa den Pfadfinder*innen Österreichs.Verbandliche Jugendarbeit ist wichtig für die soziale Entwicklung der Kinder.
Endlich hat die Sozialwissenschaft bewiesen, was Österreichs Jugendorganisationen schon lange wussten: Ihre Arbeit macht einen riesigen Unterschied für Kinder und Jugendliche und letztlich für unsere gesamte Gesellschaft.
Aus der von den Pfadfinder*innen Österreichs gemeinsam mit weiteren großen Kinder- und Jugendorganisationen in Auftrag gegebene Studie vom SORA Institut zur Wirkung der verbandlichen Jugendarbeit lässt sich klar ablesen: Kinder und Jugendliche, die Mitglieder in verbandlichen Jugendorganisationen sind, gehen gestärkt, mutig und selbstwirksam durch ihr Leben und haben eine größere Resilienz als jene, die in keiner Organisation Mitglied sind.
Konkrete Studienergebnisse mit weitreichenden Pluspunkten für die Organisationen
Auf den Punkt gebraucht, zeigt die Studie, bei der rund 2.000 Jugendliche befragt wurden, dass sich die individuellen Vorteile der Organisationszugehörigkeit auch deutlich auf ein inklusives, gleichberechtigtes gesellschaftliches Zusammenleben auswirken und insbesondere in Krisen eine große Stütze sind.
- Mitglieder von Kinder- und Jugendorganisationen streben nach Solidarität, Inklusion, Gleichberechtigung sowie Nachhaltigkeit. Sie sind teamfähiger, selbstbewusster und haben Vertrauen in ihre eigenen guten Eigenschaften und Fähigkeiten. Dadurch fühlen sie sich nicht nur sicher Herausforderungen zu meistern, sondern sind auch bereit und durch vielfältige Organisationserfahrungen befähigt Führungsaufgaben kompetent zu übernehmen.
- Für eine zukunftsfähige Zivilgesellschaft ist es besonders relevant, dass Mitglieder ein hohes Demokratieverständnis haben und sich als wertvollen und aktiven Teil der Gesellschaft wahrnehmen.
- Insbesondere auch die Corona-Krise zeigt: Jugendarbeit ist von außerordentlicher Wichtigkeit, denn Kinder und Jugendliche in Verbänden kamen mit besserer mentaler Gesundheit durch die Zeit der Beschränkungen. Sie sind seltener niedergeschlagen und hoffnungslos, denn die Aktivitäten in der Jugendarbeit geben ihnen Halt.
Alle Ergebnisse beweisen, was Jugendbetreuer*innen bereits lange wussten: Die Kinder- und Jugendarbeit ist für jedes individuelle Kind wertvoll und ein wichtiger Teil für ein selbstbestimmtes Leben. Aber sie ist auch von gesellschaftlicher Relevanz für Österreich, insbesondere in Krisenzeiten.
Die Pfadfinder*innenmethode wirkt
Verantwortung, Abenteuer und Gemeinschaft – nach diesen Grundwerten arbeiten Österreichs Pfadfinder*innen für Kinder und Jugendliche. Ihre Vision ist es Kinder und Jugendliche bei ihrer selbstbestimmten Entfaltung zu unterstützen und nachhaltiges Engagement zu fördern. Mit ihrer bewährten Pfadfinder*innenmethode werden junge Menschen zu eigenständigen Persönlichkeiten, die ihre Potential entfalten und sich in der Gesellschaft engagieren. Denn Learning by Doing, sich aktiv einbringen, Neues ausprobieren sowie an Grenzen stoßen und diese im geschützten Raum auch zu überwinden ist die Basis der Pfadfinder*innenmethode.
, so Hannah Schmahel, Jugendleiterin in der Pfadfinder*innengruppe Klosterneuburg Weidling.
Auch die in der Studie gezeigte Schließung der Geschlechterungleichheiten, aufgrund der Arbeit der verbandlichen Kinder- und Jugendorganisationen, ist tief bei den Pfadfinder*innen verankert: Als Teil des pädagogischen Konzepts der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung gibt es Burschen- und Mädchenverbände, die dafür Sorge tragen insbesondere Mädchen und Frauen Lernraum für persönliche Entwicklung und Führungskompetenzen zu geben. Auch bei den Pfadfinder*innen Österreichs ist die Förderung der Geschlechtergleichheit tief verwurzelt und drückt sich etwa durch die Doppelbesetzungen aller Führungspositionen mit Frauen und Männern aus.
Dass den Pfadfinder*innen und Kinder- und Jugendorganisationen dieses Ziel gelingt, zeigt die Studie zur Wirkung der verbandlichen Jugendarbeit nun auch ganz deutlich. Denn es gibt nun auch wissenschaftlich belegt einen auffallenden Unterschied in vielen Bereichen zwischen Kindern und Jugendlichen, die Mitglied in verbandlichen Jugendorganisationen sind, zu denen die es nicht sind.
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