Vierbeiner an Bord! Autoreisen mit Hund
Mit dem Vierbeiner unterwegs: So wird der Urlaub auf vier Rädern zum Wohlfühltrip. Worauf es beim Tiertransport im Auto ankommt.
Für viele Hundebesitzer waren die Vierbeiner in den letzten Wochen Seelentröster und oftmals auch der einzige Kontakt. Jetzt, wo die Regelungen schrittweise gelockert werden und die Urlaubssaison näher rückt, zieht es uns und unsere geliebten Tiere mehr nach draußen. Viele Deutsche planen derzeit Roadtrips zum Meer oder in die Berge, um sich eine Auszeit zu gönnen. Klar, dass der beste Freund des Menschen auf einer Autoreise nicht fehlen darf. Robin Tschöpe, Geschäftsführer von LeasingMarkt.de, hat die wichtigsten Tipps zusammengestellt, was bei Autofahrten mit Hund an Bord beachtet werden sollte.
1. Sicheren Transport des Tieres gewährleisten
Laut StVo müssen Tiere im Fahrzeug gesichert werden. Das richtige Auto erleichtert natürlich den gefahrlosen Transport des Hundes und sollte daher eine entsprechende Größe aufweisen. Mittlerweile bestehen zahlreiche Möglichkeiten, den Hund wohlbehütet zu transportieren:
- In vielen Fachgeschäften gibt es spezielle Hunde-Sicherheitsgurte, die problemlos am Anschnallgurt des Autos oder an der Kopfstütze befestigt werden. Der Vorteil hier: Es wird kein zusätzlicher Platz benötigt, wie z.B. für eine Transportbox. Ganz wichtig: Keinesfalls sollte der Gurt am Halsband angebracht werden, da das Tier sonst ernsthaft verletzt werden könnte. Stattdessen sorgt ein stabiles, breites Geschirr mit festem Verschluss für eine sichere Autofahrt. Es gibt auch spezielle Hunde-Autositze, in dem der Vierbeiner angeschnallt werden kann.
- Ein Trenngitter wird entweder hinter den Vordersitzen angebracht oder – bei einem Kombi oder SUV – lediglich vor dem Kofferraum montiert. Ob das Gitter zum Hund und zum Auto passt, sollte jedoch vorher geprüft werden. Der Vorteil ist auch hier, dass kein zusätzlicher Stauraum für eine große Transportbox nötig ist. Jedoch besteht der Nachteil, dass sich der Hund frei im abgetrennten Bereich bewegen und eventuell verletzen kann. Hier bietet sich eine Kombination aus Hundegurt und -gitter an. Von einem Hundenetz ist hingegen abzuraten, da dieses nicht die nötige Stabilität gewährleistet.
- Die höchste Sicherheit für unterwegs bietet die Autohundebox. Zwar büßt sie einiges an Platz ein und Hundehalter müssen etwas tiefer in die Tasche greifen, doch in puncto Stabilität überzeugt diese Transportalternative. Ausgestattet mit der Lieblingsdecke des Hundes vermittelt die Box dem Tier ein Gefühl von Sicherheit. Die Kiste sollte quer zur Fahrtrichtung befestigt werden und bestenfalls aus Aluminium sein. Stoff- oder Plastikboxen erfüllen leider keine hohen Sicherheitsstandards.
2. Den Hund an den Transport gewöhnen
Manche Fellnasen lieben das Autofahren, andere hingegen zeigen ein ängstliches Verhalten. „Wer eine längere Reise plant, sollte rechtzeitig damit anfangen, den Vierbeiner an das Auto zu gewöhnen“, so der Experte Robin Tschöpe. So kann die Transportbox schon daheim zur Eingewöhnung als Schlafplatz genutzt werden. Nach und nach wird der Hund an das Auto herangeführt, indem er in den Kofferraum bzw. auf die Rückbank springt. Damit sich das Tier an das Motorengeräusch und die Vibration gewöhnen kann, sollte das Fahrzeug einmal kurz anlaufen. „Planen Sie zunächst nur kurze Fahrten ein, bei denen Sie das Verhalten des Vierbeiners genauestens beobachten“, rät Tschöpe. Hier noch ein paar Tipps zur Reisevorbereitung und wie der Hund während einer langen Autofahrt bei Laune gehalten werden kann:
Vor der Abfahrt
- Dafür sorgen, dass der Hund ausgelastet ist
- Ballspiele vermeiden, da diese unnötiges Adrenalin verursachen
- Den Vierbeiner lieber geistig herausfordern
- Nicht übermäßig füttern, um Erbrechen zu vermeiden
Während der Reise
- Auf laute Musik im Auto verzichten
- Streit mit anderen Insassen vermeiden, da sich die Stimmung auf das Tier überträgt
- Ruckartiges Bremsen bzw. Gasgeben vermeiden
- Kauspielzeuge tragen zur Entspannung beim Tier bei
- An ausreichend Wasser denken und mehrere Pausen für kurze Spaziergänge einplanen
- Auf Stresssymptome (z.B. starkes Hecheln, Zittern, Winseln) achten und anhalten
- Auf die Temperatur im Auto achten
Nach der Ankunft
- Belohnen!
- Einen ausgiebigen Spaziergang machen und dem Tier die Möglichkeit geben, sich auszuruhen
3. Was tun bei Hunde-Reisekrankheit?
Wie bei uns Menschen kann natürlich auch unseren geliebten Fellnasen die Reisekrankheit ereilen. Treten Symptome wie vermehrter Speichelfluss, häufiges Schlucken, Gähnen oder unkontrolliertes Flackern der Augenlider auf, leidet das arme Tier vermutlich unter der Reisekrankheit. Denn das Schaukeln im Auto sorgt dafür, dass der Gleichgewichtssinn des Hundes beeinträchtigt ist. Die Tiere müssen nicht mit Medikamenten ruhiggestellt werden – stattdessen gibt es auch pflanzliche Alternativen wie Bachblütenpräparate oder Globuli. Vorsicht vor Autofahrten im Sommer: Gerade bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr eines Hitzeschlags im Fahrzeug. Robin Tschöpe weist deutlich darauf hin: „Der Hund sollte niemals alleine im Auto zurückgelassen werden, denn dies kann schon bei vermeintlich niedrigen Außentemperaturen oder kürzesten Wartezeiten fatale Folgen haben!“
4. Darf der Hund mit ins Leasingauto?
Ein Hund ist im Leasingfahrzeug erlaubt. Um das Fahrzeug zu schützen, ist eine Transportkiste die sicherste Möglichkeit. Wenn das Auto nicht groß genug für eine Kiste ist, kann die Liegefläche mit einer Hundedecke ausgelegt werden. So werden Kratzer vermieden, die bei einer Rückgabe des Leasingautos problematisch sein können. Regelmäßiges Aussaugen des Autos nicht vergessen!
5. Letzter Check: Alles beachtet? Gute Fahrt!
Jetzt kann es losgehen in den wohlverdienten Urlaub. Der Hund ist ans Auto gewöhnt, ein sicheres Transportmittel ist gefunden und die Koffer sind gepackt? Dann steht der Reise mit Ihrer Fellnase nichts mehr im Weg. Geht der Urlaub in ein anderes Land, bitte auch an die Einreisebestimmungen, anfallende Impfungen und den EU-Heimtierausweis denken!
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