Vorlesetag 2022: Vorlesen für den Frieden mit internationaler Beteiligung
Der erste grenzüberschreitende Österreichische Vorlesetag brachte eine Welle von Gedanken und Geschichten für den Frieden in die reale und in die virtuelle Welt. Egal, ob in Wien im Rathaus oder in der Millennium City, am Judenburger Hauptplatz in der Steiermark, in einer Tiroler Schule oder in Neuseeland: Menschen lasen vor oder hörten begeistert zu. Mehr als 3.500 registrierte Vorlesungen sind ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Österreichischen Vorlesetages.

Menschen jedes Alters hatten sich versammelt, einander getroffen oder streamten, um zuzuhören. – Denn jemand anderer hatte sich die Zeit genommen, etwas vorzulesen. Kleine Inseln des ruhigen Lauschens bildeten sich so. Und „Friede“ angesichts der dramatischen Weltlage, wurde, zumindest als Wort und als verbindlicher Gedanke, in vielen Geschichten in unterschiedliche Länder geschickt. Etwa aus und nach Deutschland, Italien, Neuseeland oder Ecuador, wo der Verein „Auslandsösterreicher Weltbund“ seine Mitglieder zum Mitmachen bewegte. Unter dem Button „Friedensgeschichten“ wurden spezielle Geschichten auf der Website www.vorlesetag.eu angeboten.
Beginn mit dem European Book Day
Der Österreichische Vorlesetag begann morgens mit einer Kick-Off-Veranstaltung im Wiener Rathaus – dem European Book Day. Bürgermeister Michael Ludwig hatte die Autor:innen Jona Elings Knutsson aus Schweden, Ion Andrei Puican aus Rumänien, Andrea Penkhues aus Deutschland und aus Österreich Christoph Mauz eingeladen, ihre persönlichen Geschichten vorzulesen. Diese Geschichten wurden speziell für junge Erwachsene verfasst, um sie zum Lesen zu animieren. Danach wurden viertelstündlich Lesungen prominenter Teilnehmer auf der Website veröffentlicht.
Prominente Vorleser:innen
Bekannte Persönlichkeiten gesellten sich in die Runde: DerBundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek, ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, Burgschauspieler Peter Simonischek, Sängerin Elisabeth Engstler, Kabarettist Thomas Maurer, Vorturner „der Nation“ Philipp Jelinek, die Moderator:innen Silvia Schneider, Vera Russwurm, Dominik Heinzl, Barbara Karlich und Eser Akbaba sowie Peter Tichatschek mit der Fernseh- und Radio-Ratte Rolf Rüdiger, Dompfarrer Toni Faber, Schauspielerin Lilian Klebow, Style-Expertin Martina Reuter, Sängerin Missy May, Schauspieler Roland Ritter und Autor Bernhard Aichner. Diese Vorlesungen sind seit 24. März und innerhalb der nächsten Wochen auf der Website www.vorlesetag.eu/VIP-Vorlesungen abrufbar.
Vor Ort in den Bundesländern
Sehr viele Vorlesungen fanden in Kindergärten und Schulen statt. Öffentliche Vorlesungen gab es in Museen, Kirchen oder an öffentlichen Plätzen. Man lebte gerne wieder vor Ort die Freiheit aus gemeinsam zuzuhören.
Beispiele für Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet:
- In der Millennium City in Wien stellte Autorin Sabina Sagmeister ihre Hexe Henriette vor, die ein kleines Problem mit dem Hexenbuch hat. Gemeinsam mit ihren Eltern lauschten hier andächtig Kinder, die auch in Verkleidungen geschlüpft waren.
- Im Wiener Stadtpark lasen Elfriede Neuhold und Werner Müllner aus eigenen Texten.
- Aus dem Büro der Dramaturgie des Linzer Landestheaters las die Schauspielerin Lorena Emmi Mayer aus „Briefe an die Täter“ den Text „Metatäter“ von Karen Köhler.
- Im oberösterreichischen Steinerkirchen veranstaltete der Familien- und Nachhaltigkeitsausschuss eine Vorlesung mit Ursula Laudacher, die aus dem „Ursophon“ vorlas.
- In der Stadtbibliothek Dornbirn gab es die Telefonaktion „Bei Anruf Lyrik“: Claudia Bechter las Gedichte für Erwachsene und Naemi Sander las Gedichte für Kinder und Jugendliche.
- Am Judenburger Hauptplatz in der Steiermark, lasen Kinder der Volksschulklassen eigene Texte zum Thema „Und der Friede liegt an uns“.
- Die Schüler der 4A an der HAK im Tiroler Schwaz lasen „Pippi Langstrumpf“ in allen zehn Sprachen, die in der Klasse gesprochen werden, vor: Von Arabisch bis Zillertalerisch.
- Für Erwachsene las im Gasteiner Museum in Salzburg Brigitte Wheeler „Hotel Mozart“ vor.
- In Pörtschach am Wörthersee wurde in der Galerie ZUGänglicheKUNSt aus Ephraim Kishons „… und was machen wir am Nachmittag?“ für alle Zuhörergruppen gelesen.
- Im Niederösterreichischen Karikaturmuseum in Krems wurde im Rahmen einer Ausstellung über Christine Nöstlinger aus ihrem Werk „Die feuerrote Friederike“ vorgelesen.
- Die Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbandes streamte ein Video – barrierefrei für alle blinden und sehbehinderten Menschen, Menschen mit Leseschwäche oder Legastheniker:innen.
Viel Begeisterung und Unterstützung
Beim Abschluss-Get-Together auf der Wiener Summerstage trafen sich abends nochmals die Initiatoren des ÖSTERREICHISCHEN VORLESETAGS und einige der zahlreichen Unterstützer:innen.
Im kleinen, intimen Rahmen wurden schöne Texte zum Vortrag gebracht und gemeinsam zum Abschluss ein hoffnungsvolles Friedenslied gesungen.
Sponsoren:
Besonderer Dank für die Unterstützung gebührt insbesondere der APG (Austrian Power Grid), der Wiener Städtischen Versicherung, dem ORF, myMorawa; dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und der Stadt Wien. Als Sponsor konnte außerdem wieder die Münze Österreich gewonnen werden, die kürzlich sogar eine thematisch passende Sammlermünze in Silber und Kupfer zum 50. Jahrestages des Kinderbuchklassikers „Das kleine Ich bin ich“ aufgelegt hat.
Das Vorlesebuch
Mit dem Titel „Gemeinsam sind wir stärker!“ wurde auch dieses Jahr ein Vorlesebuch mit Geschichten namhafter Autor:innen publiziert, das Lesende, die ihre Vorlesung auf der Website www.vorlesetag.eu anmeldeten, vorab gratis zugeschickt bekamen.
Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Insgesamt 0 Beiträge