Weil es nie zu früh ist!
Schon in jungen Jahren sollte man die Pension in die persönlichen Vorsorgestrategie miteinbeziehen. Besonders für Frauen könnte es nämlich ein böses Erwachen geben, wenn sie in Rente gehen.
Bedeutete früher die Umlagenfinanzierung der Pensionen Sicherheit, so ist das heute durch dendemografischen Wandel anders. Das heißt, dass die Zahl der aktiv im Erwerbsleben stehenden Generationen, die mit ihren Beitragszahlungen einen erheblichen Teil der Pensionen finanzieren, immer mehr sinkt. Das Pensionssystem gerät dadurch ins Wanken. Die Folge: Das Pensionsalter wird schrittweise angehoben, die Höhe der Pensionen sinkt. Frauen sind von dieser Problematik besonders betroffen: Die Altersarmut trifft Frauen ab einem Alter von 65 Jahren drei Mal öfter als Männer.
Wir werden auch immer älter, was die Zeitspanne, in der wir unsere Pension beziehen, automatisch verlängert. Daher ist es wichtig, mit einer lebenslangen privaten Zusatzpension vorzusorgen.
Frauen in der Pensionsfalle
Ein Blick auf den typischen Lebenslauf einer Frau macht es deutlich, Frauen verdienen immer noch rund ein Viertel weniger als Männer. Die Folge daraus: Wer weniger verdient, bekommt am Ende seines aktiven Arbeitslebens auch weniger Pension. Und noch ein weiteres Faktum wirkt sich bei Frauen auf die Höhe der zu erwartenden Pension negativ aus. Steht die Gründung einer Familie an, so gehen Frauen in Karenz. Danach bleiben auch viele noch länger zu Hause oder nehmen einen Teilzeitjob an, um sich besser um den Nachwuchs kümmern zu können. Doch Karenzjahre, Teilzeitarbeit oder Arbeitslosigkeit reduzieren den Pensionsanspruch gleich noch einmal. Deshalb liegen die Pensionen der Frauen im Schnitt ebenfalls ein Viertel unter den Männerpensionen. Für viele Frauen bedeutet das Armut im Alter: Mehr als 20 Prozent der allein lebenden Pensionistinnen sind hierzulande armutsgefährdet (aber nur elf Prozent der Männer). Schon eine zweijährige Teilzeitarbeit senkt die Durchschnittspension um 1,7 bis 2,1 Prozent.
Fatal hat sich hier die Pensionsreform im Jahr 2004 ausgewirkt: Seitdem werden nicht die besten 15 Verdienstjahre der Berechnung der Pension zugrunde gelegt, sondern es erfolgt eine lebenslange Durchrechnung. Jeder Versicherte hat ein Pensionskonto, auf dem die jährliche Beitragsgrundlage gut geschrieben und mit dem Kontoprozentsatz von 1,78 multipliziert wird. Die Teilgutschriften werden zusammengezählt und bilden die Gesamtgutschrift. Diese, geteilt durch 14, ergibt die monatliche Bruttoalterspension. Doch Achtung, dies bedeutet: je geringer das Einkommen, desto geringer die Gutschrift. Die aktuelle Kontogutschrift für die Pension kann jeder auf einen Blick aus dem Pensionskonto ablesen. Der Stand des Pensionskontos kann auch online abgefragt werden. Dies gibt schon einmal einen ersten Eindruck über die zu erwartende Pensionshöhe.
Selbst vorsorgen
Um einer Altersarmut vorzubeugen und die geringe Höhe der zu erwartenden staatlichen Pension auszugleichen, empfiehlt es sich, mit einer privaten Pensionsvorsorge die entstehende Lücke zu schließen. Experten rechnen mit einer Pensionslücke, also einem Unterschied zwischen aktivem Arbeitseinkommen und der zu erwartenden Pension, von monatlich 600 Euro. Und: je höher das Aktiveinkommen, desto größer wird diese Lücke einmal. Um keine allzu großen Einschnitte in den gewohnten Lebensstandard hinnehmen zu müssen und so auch der Altersarmut vorzubeugen, empfiehlt es sich, schon in jungen Jahren an eine adäquate Vorsorge zu denken. Hier kann man schon mit kleinen Beträgen viel bewirken und ein solides Fundament
für das Alter setzen. Auch wenn die Pension noch in weiter Ferne zu sein scheint, ist es wichtig, so früh wie möglich ein Vorsorgeprodukt abzuschließen und mit den Einzahlungen zu beginnen. Da es bei der Altersvorsorge um eine langfristig orientierte Vorsorge und Risikoabsicherung geht, zählt der Faktor Zeit mehr als die Rendite. Hier kommt nämlich der Zinseszins- Effekt zum Tragen, der wie ein Ertragsturbo wirken kann.
Flexible Vorsorgeprodukte
Eine lebenslang garantiert ausbezahlte Rente bietet nur eine Lebensversicherung. Je nach Risikobereitschaft kann man zwischen einer klassischen Lebensversicherung und einer fondsgebundenen Lebensversicherung wählen. Bei beiden gibt es die Möglichkeit einer monatlich ausbezahlten Zusatzpension. Die Produkte zur Pensionsvorsorge sind heute transparent und flexibel gestaltet und lassen sich an die jeweiligen Lebensumstände anpassen.
Ein Beratungsgespräch kann hier Klarheit über die eigenen Möglichkeiten bei der Höhe der monatlich anfallenden Beiträge bringen. Da es sich um eine Vorsorge mit einer sehr langen Laufzeit handelt, sollten die monatlichen Beiträge nicht zu hoch angesetzt werden, damit man sie auch in Zeiten aufbringen kann, wo die Mittel vielleicht knapper sind. Und es gilt: Beim Vorsorgen lieber kein zu großes Risiko eingehen und stattdessen lieber eine geringe Wertsteigerung in Kauf nehmen, dann kann man dem Ruhestand beruhigt entgegensehen.
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