Wenn weniger Geld da ist
Die Corona-Krise hat nicht nur gesundheitliche Auswirkungen, sie schlägt sich auch in der finanziellen Situation vieler Familien nieder. Mit einfachen Tipps kann man hier Abhilfe schaffen.
Viele Menschen sind wegen der Corona-Krise von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen. Das lässt das Geld am Konto knapp werden, denn die Fixkosten laufen unvermindert weiter. Jetzt ist es wichtig, seine Einkünfte und die fixen Kosten genau zu kennen, um die Posten und Belastungen zu eruieren, bei denen eingespart werden kann. Das geht am besten mit einem Haushaltsplan. Im Internet findet man dazu gratis Vorlagen oder man verwendet eine App, die es ebenfalls gratis gibt.
Laufende Verträge optimieren
Alte oder falsche Verträge können eine stattliche Summe im Haushaltsbudget ausmachen. Eine genaue Überprüfung kann sich hier wirklich lohnen. Ein Anbieterwechsel bei Strom- und Gaslieferanten kann mit ein paar Klicks im Internet durchgeführt werden und bringt viel. Denn die Preise unterscheiden sich zum Teil deutlich. Laut e-Control lassen sich so beim Strom im ersten Jahr inklusive Neukundenrabatt bis zu 220 Euro sparen. Ein Gaslieferantenwechsel spart bis zu 650 Euro inklusive Neukundenrabatt.
Ein weiterer großer Einsparungspostenkönnen die Handyverträge der Familienmitglieder sein. Wichtig ist, sich das Telefonierverhalten der letzten zwölf Monate genau anzuschauen, damit bei einem Wechsel der neue Tarif wirklich passt. Oft gibt es Versicherungen, die den Partner oder die ganze Familie mitbegünstigen, die Polizzen sollten daher auf Doppelversicherungen überprüft werden. Auch die Umstellung auf eine jährliche Prämienzahlung kann einiges bringen, wenn ein Unterjährigkeitszuschlag bei monatlicher Zahlung verrechnet wird. Laut Arbeiterkammer kann es bei der Kfz-Haftpflichtversicherung einen Zuschlag auf die motorbezogene Versicherungssteuer von zehn Prozent geben. Bei Lebensversicherungen können die Spesen bis zu vier Prozent ausmachen.
Auch Gebühren beim Girokonto können ins Geld gehen. Ein genauer Blick auf Konditionen wie Zinsen und Kontoführungsgebühren kann laut durchblicker.at pro Konto bis zu 200 Euro im Jahr sparen.
Kredite stunden
Wenn man in der derzeitigen Situation Kredite nicht mehr zurückzahlen kann, kann man eine Zins- und Ratenpause anfordern. Mit dem Kreditmoratorium kann die Rückzahlungen drei Monate – von April bis Juni – ausgesetzt werden. Die Abwicklung geht rasch und unbürokratisch via Online-Formular, wie Bianca Schwabl, Erste Bank-Filialleiterin am Erste Campus, versichert: „Der Kunde füllt dieses aus, schickt es ab und erhält die Stundung. Falls die April-Rate bereits bezahlt wurde, kann diese auch rückgebucht werden. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Raten bis 30.6.2020 ausgesetzt und am Ende der Kreditlaufzeit nachgeholt werden. Die anfallenden Zinsen werden auf die restlichen Raten bis zum Laufzeitende verteilt, dadurch ergibt sich eine neue Rate. Somit wird der akute finanzielle Druck abgefedert. Verzugszinsen werden keine verrechnet.“
Flexible Ausgaben im Griff
Besondere Ehrlichkeit ist bei den flexiblen Ausgaben gefordert. Regelmäßige Kosten für Essenseinkäufe, Haustiere, Kleidung, Einkäufe im Internet oder die Kosten für Games und Downloads müssen exakt ermittelt werden, denn hier verstecken sich die größten Fallen für das Budget.
Auch die Verwendung einer Einkaufsliste hat sich bewährt. Es ist hilfreich zuhause alle Lebensmittel aufzuschreiben, die gekauft werden sollen, und sich eisern an diese Liste zu halten. So verhindert man auch den Kauf von Dingen, die sonst sowieso nur im Schrank verderben würden und spart Geld. Es kann sich auch lohnen auf Lebensmittelaktionen zu achten. Hier sind Ersparnisse bis 25 Prozent möglich. Und auch der Weg zum Diskonter spart oft bares Geld.
Haushaltsplan für Fixkosten
Einsparungspotenzial! Um das genaue Budget zu ermitteln, das der Familie monatlich zur Verfügung steht, müssen die Einnahmen und alle regelmäßigen Ausgaben aller Haushaltsmitglieder in einem Haushaltsplan gegenübergestellt werden.
www.schuldenberatung.at
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