Wie elterliche Handy-Nutzung die kindliche Entwicklung beeinflusst
Im „BabyLab“ der TU Dortmund untersuchen Forscher:innen die Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern. Eine erste Studie nimmt den Einfluss elterlicher Handy-Nutzung auf die kindliche Entwicklung in den Blick.
Maria ist knapp 1,5 Jahre alt und eine der ersten Proband*innen im neuen BabyLab. Studentin Romina Frischmuth untersucht, wie Maria auf auditive Stimuli reagiert. Dabei werden dem kleinen Mädchen Sprachbeispiele vorgespielt – einerseits an Erwachsene gerichtete und andererseits an Kinder gerichtete Hörbeispiele. Wie Maria darauf reagiert, zeigt unter anderem ihre Blickbewegung, die die Studentin mit Hilfe eines Programms detailliert protokolliert und auswertet.
Der Einfluß der elterlichen Smartphone-Nutzung
Normalerweise reagieren Kinder im Kleinkindalter vor allem auf kindgerichtete Sprache, also zum Beispiel auf eine hohe Tonlage und langsames Sprechen mit vereinfachter Syntax. Studentin Romina Frischmuth untersucht im Rahmen ihrer Bachelorarbeit, welchen Einfluss eine intensive elterliche Smartphone-Nutzung auf die kognitive und frühsprachliche Entwicklung von Kindern hat. Sie hat bereits herausgefunden, dass genau diese Reaktion auf kindgerichtete Sprache bei häufiger Handynutzung der Eltern abnimmt. „Das lässt vermuten, dass Kinder weniger Interesse an Sprache zeigen, je öfter die Eltern aufs Handy schauen“, erklärt Prof. Barbara Mertins. Dies hätte weitreichende Folgen nicht nur für die weitere Sprachentwicklung der Kinder, sondern auch für die Entwicklung sozialer Fähigkeiten und für die Ausbildung von Empathie. Betroffen wären davon in besonderem Maße auch Lehrkräfte in Schulen, die sich im Unterricht um den Blickkontakt und die Aufmerksamkeit der Kinder stärker bemühen müssen.
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