Wie Kinder Respekt erlernen!
Kennen Sie das Sprichwort: „So wie Du mir – so ich Dir?“ Die Weisheit daraus lernen wir schon unseren Kindern. Wir möchten unseren Kindern Vorbild sein und sie zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten erziehen. Wer von seinem Kind Respekt erwartet, muss auch selbst respektvoll dem Kind gegenüber handeln.
Oft aber handeln unsere Kleinen emotionaler als wir Erwachsene. Wir sind den Kindern gegenüber nachsichtig und wissen, dass sie noch nicht so weit sind, den Verstand einzuschalten. Dem Sprössling Respekt beizubringen ist jedoch eine wichtige Aufgabe der Eltern. Ingeborg Häuser-Groß ist leidenschaftliche Mutter und Eltern-Kind-Coach. Sie bringt mittlerweile ca. 40 Jahren Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Eltern und Kindern mit. Unter anderem hat sie Familien in Kindergärten, Kitas, Kliniken aber auch in Sportvereinen begleitet, damit das Miteinander friedlich funktioniert. Durch die verschiedensten Methoden hat die Expertin dabei geholfen, Probleme von Eltern und Kindern zu lösen. In diesem Gastbeitrag erklärt Ihnen Eltern-Kind-Coach Ingeborg Häuser-Groß die 7 wichtigsten Arten, respektvoll mit Ihrem Kind umzugehen.
Beziehen Sie Ihr Kind mit in den Alltag ein
Kinder lieben es, wenn Sie mithelfen dürfen. Beziehen Sie Ihren Sprössling in den Alltag mit ein. Das hilft, dass Ihr Kind Selbstsicherheit entwickeln kann. Dazu gehört es mit dazu, dass Sie das Kleine loben und ihm eigene Aufgaben zuteilen. Zum Beispiel ist ein 6-jähriges Kind in der Lage dazu, die Gläser auf dem Essenstisch zu platzieren und ein 12-jähriger, die Spülmaschine einzuräumen. Dabei lernt Ihr Sprössling, Verantwortung zu übernehmen. Anerkennung und lobende Worte dürfen dabei aber nicht fehlen.
Behandeln Sie den Sprössling würdevoll und so, wie Sie selbst behandelt werden möchten
Natürlich hat Ihr Kind ab und an Sorgen und Nöte, die es loswerden möchte. Sparen Sie sich Sätze wie: „Ach komm, hab Dich doch nicht so“ oder „Das ist doch nicht schlimm, wenn Dich Dein Nachbar in der Schule nicht mag.“ Für Ihr Kind ist es oft ein großes Problem, was Ihnen als klein erscheinen mag. Nehmen Sie Ihren kleinen Schatz mit seinen Sorgen ernst. Dazu gehört es aber auch, die Freuden der Kinder voll und ganz sowie emotional zu teilen. Kinder spüren oft sehr schnell, wie authentisch Erwachsene sind.
Achten Sie auf die Emotionen Ihrer Kleinen
Nicht jedes Kind öffnet sich mit ehrlichen Worten gegenüber den Eltern. Viele Sprösslinge sind voller Angst und Scham. Bitte sehen Sie genau hin, wie es Ihrem kleinen Schatz wirklich ergeht. Verhaltensänderungen wie Rückzug, andere Ess- und Trinkgewohnheiten oder Schlafproblemen vielseitiger Natur sollten Sie näher auf den Grund gehen. Auch das Weinen oder Schimpfen der Kleinen müssen Sie immer wachsam zur Kenntnis nehmen. Bieten Sie Ihrem Schatz ein offenes Ohr an.
Respektieren Sie die Grenzen Ihrer Kinder
Nicht jedes Kind ist gleich belastbar. Bitte vergleichen Sie Ihr Kleines auch nicht mit Geschwistern oder Gleichaltrigen. Das Motto „Du bist Du“ ist mehr als angebracht, wenn es um unsere Kinder geht. Wenn bei Ihrem Kind schon nach 1 Stunde Konzentration die Lust auf Hausaufgaben fehlt, dann sollten Sie ihm eine Pause gönnen. Auch nicht jeder Sprössling kann um 7 Uhr am Morgen ohne Murren aus dem Bett aufstehen oder geht um 21 Uhr müde ins Kinderzimmer. Nehmen Sie die Einzigartigkeit Ihre Kinder an und respektieren Sie die Grenzen der Kleinen.
Besprechen Sie Konflikte altersgerecht in einer Sprache, die Ihr Kind versteht
Kinder haben ihre eigene Sprache. Vergleichen Sie mit Tieren oder zeigen Sie dem Kind in einer Sprache, dies es versteht, worum es geht. Wenn Sie sich verletzt fühlen von Ihren Kindern, dann kann es zum Beispiel folgenden Satz gut nachvollziehen: „Mir tut das sehr weh, wenn Du so zu mir bist. Das fühlt sich in etwa so an, als wenn Du unsere Katze Timmy ständig am Schwanz ziehst und sie sich deshalb böse kratzt.“ So versteht ihr Kind, wie es Sie verletzt, recht gut. Die altersgerechte Sprach ist wichtig, damit Sie verstanden werden.
Hören Sie aktiv hin und nehmen Sie Ihr Kind ernst
Jedes Kind möchte den Eltern durch Worte, aber auch durch sein Verhalten, zeigen, was in ihm vorgeht. Wenn Ihr Kind schreit oder laut in der Gruppe ist, dann hat dies oft einen tiefen, seelischen Ursprung. Bieten Sie Ihrem Kind immer an, dass es mit Ihnen vertrauensvoll über alles sprechen kann. Finden Sie heraus, wie es um das seelische Wohlbefinden des Kleinen wirklich bestellt ist. Zum Beispiel ist das Bettnässen ein wichtiges Zeichen bei Kindern, die eigentlich längst keine Windeln mehr tragen, dass etwas nicht mehr O.K. ist.
Erkennen Sie die Einzigartigkeit Ihres Kindes und fördern Sie sie seine Talente
Nicht jedes Kind möchte ein Musikinstrument lernen oder aktiv Sport betreiben. Wichtig bei einer gewaltfreien, offenen Erziehung ist, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Kinder ernst nehmen. Vergleichen Sie Kinder niemals miteinander. Auch Sätze wie „Damals musste ich auch…“ hört kein Kind gerne. Fragen Sie Ihren Sprössling, welches Hobby es erlernen möchte. Finden Sie gemeinsam heraus, wo der kleine Liebling Spaß hat. Fördern Sie seine Talente. Unter- oder überfordern Sie Ihre Kinder niemals. Jedes Kind ist ein Individuum, das sich geliebt fühlen möchte.
Zeit nehmen lohnt sich
An diesen 7 Ideen der Expertin Ingeborg Häuser-Groß sehen Sie sehr schnell: Es lohnt sich allemal, sich Zeit für die richtigen Erziehungs-Methoden zu nehmen. Jedes Kind ist ein Geschenk. Schätzen, lieben, achten und ehren Sie es. Sprechen Sie mit Ihrem kleinen Liebling ausführlich über alles, was ihm im Kopfe umherschwebt. Dann haben sie in Sachen Pädagogik schon sehr viel richtig gemacht.
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