YouTube & Co müssen Kindersicherheit erhöhen
Die Medienminister der EU-28 haben Anfang November eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen bei Netflix, YouTube & Co. beschlossen.
Videos im Internet werden in Zukunft für Kinder sicherer. Das haben die Medienminister der EU-Staaten Anfang November einstimmig beschlossen. Netflix, YouTube & Co müssen dafür sorgen, dass ihre Angebote für Minderjährige sicher sind. Wie notwendig diese Regelung ist, zeigt eine Studie der Medienaufseher in Großbritannien. In einem untersuchten Monat besuchten mindestens 44.000 Volksschüler Internetseiten, die ausschließlich für Erwachsene bestimmt sind.
Umstrittene Autoplay-Funktion bei YouTube
Besonders ins Visier der Medienbehörden sind sogenannte Autoplay-Techniken geraten, welche nach Abspielen eines Videos automatisch ein weiteres Video starten. Diese Funktion sorgt vor allem bei YouTube für erhöhte Nutzerzahlen. Dabei ist es allerdings völlig unklar, welches Video einem kinderfreundlichen Clip folgt. Das das Nachfolgevideo ebenfalls kindertauglich ist konnte YouTube bislang nicht garantieren. In Zukunft soll das anders werden.
Verpflichtende Löschung von verhetzenden Inhalten
Die großen sozialen Netzwerke, allen voran Facebook, müssen künstig dafür Sorge tragen, dass gewaltverherrlichende und verhetzende Inhalte schnell gelöscht werden, sobald sie von Usern oder der Aufsichtsbehörde gemeldet werden. Die Betreiber sind angehalten, dafür funktionierende Meldesysteme einzurichten. Sollten sich diese als nicht taugliche erweisen, dann drohen den Betreibern saftige Klagen seitens der EU-Staaten.
Die EU-Staaten wollen außerdem durchsetzen, dass für Kinder gefährliche Inhalte auf den Plattformen klar gekennzeichnet und Alterskontrollen eingeführt werden. Dazu sollen Techniken gefördert werden, die es Eltern ermöglichen sollen, selbst zu steuern, was ihre Kinder im Internet sehen können und was nicht.
Strengere Vorgaben für Werbung
Die neue EU-Richtlinie soll auch dafür sorgen, dass Kinder möglichst wenig Werbung sehen, die für ihre Entwicklung schädlich ist, etwa für zuckerhaltige Getränke, Alkohol oder Tabak.Auch für YouTuber und Influencer gelten künftig strengere Regeln. Auch auf ihren Seiten muss Werbung gekennzeichnet werden. Das gilt auch für sogenannte „redaktionelle Stories“, etwa Schmink-Tutorials oder Fashion-Shows, bei denen es sich aber zumeist eindeutig um Produktplatzierungen, also um Schleichwerbung, handelt.
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