Page 10 - 2004_Elternheft
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BILDUNG
rerin die Lernzeiten am Nachmittag betreut. Die Kindern zur Verfügung und nach Absprache
intensive Zeit mit der Klassenlehrer/in ist definitiv können die Räume des gesamten Schulgebäudes
ein Vorteil hinsichtlich der Lernfortschritte. am Nachmittag benützt werden (Turnsaal, Biblio-
• Die Zentralisierung des Lernortes. An einem Ort thek, Sportplatz, Klassenräume).
findet das Lernen und Wachsen statt. Sportliche • Die Pädagogen/innen geben den Kindern genug
und kulturelle Aktivitäten können im Schulgebäu- Schutz und Halt durch ihre Expertise, Vernetzung
de besucht werden und es ist keine Organisation untereinander und ihrer intensiven Präsenz über
seitens der Eltern notwendig, etwaige Termine mit den Tag hinweg.
Vereinen zu koordinieren. • Die Beziehungen zu den Mitschüler/innen können
• Das Angebot eines täglichen, gemeinsamen in Form von Freundschaften gelebt werden, man
Mittagessens im Schulgebäude. kann die eigenen Werte in der Freizeit einflie-
• Das gegenseitige Anspornen der Kinder durch ßen lassen und in der Gemeinschaft die eigenen
definierte Lernzeiten, strukturierte Begleitung Hobbies wie Singen, Tanzen, Schach etc. neu
und der soziale Aspekt. Die Gruppenzugehörigkeit entdecken oder weiter verfolgen.
wird gefördert sowie ein toleranter, respektvoller • Die Identität wird geformt und die Persönlichkeit
Umgang miteinander. entwickelt sich – natürlich stets am „Du“ und im
Ganztagesschulen bieten mehr Chancengleichheit und • Mehr Zeitressourcen für die Umsetzung von Gegenüber. Wer bin ich? Darf ich so sein wie ich
Bildungsqualität für alle Schülerinnen und Schüler.
Projekte. bin? Wo sind meine Grenzen, Stärken und Schwä-
• Mehr Chancengleichheit und Bildungsquali- chen? Wie sehe ich mich? Wie sehen mich andere?
tät für alle. Bildungs- und Erziehungsangebote • Das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendli-
werden über den gesamten Tagesablauf angebo- chen kann mithilfe von pädagogischer Begleitung
fessionelle Team jeweils einer Klasse zugeteilt ist. ten. Sprachen, Sport, Lernen, Mithilfe bei Haus- bewusst gestärkt werden. Wettbewerbssituationen
Entscheidet man sich für diese Form, so besteht übungen auch für Kinder von bildungsfernen können dies spielerisch erfahrbar machen.
diese aufrecht und kann unter dem Schuljahr Familien, Förderung am Nachmittag hinsicht- • Schlussendlich gibt es viele gemeinsame sinnvolle
nicht verändert werden. lich der Sprache, Kommunikation, emotionalen Ziele, wo die Kinder und Jugendlichen gemeinsam
In der Ganztagesschule mit getrennter Abfolge und sozialen Kompetenzen sowie das vertiefende hinsteuern. Hier sind es neben dem positiven Schul-
ist der Schulunterricht getrennt von der Freizeit- Kennenlernen von kulturellen Angeboten (Radio-, abschluss auch Malprojekte, Sport- und Tanzein-
pädagogik am Nachmittag. Umgangssprachlich Theater-, Umweltprojekte). lagen, wo die Motivation aktiviert wird und in ein
wird der Nachmittag als schulische Nachmittags- • Bei Vollbeschäftigung der Eltern, eine sinnvolle großes Ganzes mündet �
betreuung oder auch schulische Tagesbetreuung/ Beschäftigung am Nachmittag unter pädagogi-
Freizeitpädagogik bezeichnet, zu welcher man sich scher Aufsicht und in einem geschützten Rahmen.
auch tageweise anmelden kann. Es besteht die • Stärkung von Selbstwirksamkeit.
Wahlmöglichkeit, ob das Kind oder der Jugendliche • Entwicklung des Selbstvertrauens, Stärkung der
den Nachmittag besucht. Empathie für andere. Was die Ganztagesschule
In der getrennten Form sind Freizeitpädagogen/ • Möglichkeit Interessen zu entwickeln, diesen
innen für den Nachmittag und den Freizeitbereich nachzugehen – im sportlichen und kulturellen für Kinder wertvoll macht
zuständig, dem Lehrpersonal obliegt jedoch in Bereich sowie sich sozial zu engagieren.
beiden Formen die Durchführung der Lernzeit- • Entspannung in den „Chill-Räumen“ und weitere
stunde. Der Nachmittag ist auch in der getrennten sinnvolle Freizeitgestaltung. 1. Raum zur Entfaltung und diese auch gegenüber
Form Teil des Gesamtkonzeptes des Schulstand- • Vereinbarkeit von Beruf und Familie seitens der Durch die Nutzung des gesamten anderen Kindern zu behaupten.
ortes, des Bildungsprozesses und versteht sich als Eltern. Schulareals über den Tag, unter Das stärkt ihr Selbstwertgefühl.
Möglichkeit, die Schule umfassender zu sehen. Anleitung von Pädagoginnen und Wettbewerbssituationen werden
Warum sich Kinder hier wohlfühlen Pädagogen, können die Schülerinnen spielerisch erfahrbar gemacht.
Was für die Ganztagesschule spricht Aus der existenzanalytischen Haltung betrach- und Schüler Freundschaften besser 3. Gemeinsame Ziele
Die Ganztagsschulen können allen Beteiligten tet, sprechen folgenden Faktoren für den Wert ausleben und ihre eigenen Werte in Die längere, gemeinsam verbrachte
die Gemeinschaft einfließen lassen,
viele Vorteile bringen: der Ganztagesschulen und machen das Wohlfüh- etwa Singen, Tanzen oder andere Zeit bringt auch mehr gemeinsame
• Die Lernzeiten werden durch Lehrer/innen der len vieler Kinder in ganztägigen Schulformen Hobbies und Freizeitaktivitäten. Ziele zum Vorschein, auf die Kinder
Schule abgehalten und sind zeitlich geregelt. Die nachvollziehbar. Folgende Punkte bedingen das und Jugendliche mit vereinten
Schüler werden individuell unterstützt, aber es Wohlfühlen und die Erfüllung der kindlichen 2. Identitätsbildung Kräften hinsteuern. Diese Ziele
wird auch gegenstandsbezogen Bedürfnisse des Kindes in positiver Foto: Shutterstock, Privat Kinder in Ganztagesschulen haben sind nicht nur der positive Schul
gelernt. In den Volksschulen Sicht: wesentlich mehr Möglichkeiten, abschluss, sondern gehen weit
kann man davon ausgehen, dass • Genug Raum haben: Der Raum, ihre eigene Identität auszubilden darüber hinaus.
durchwegs die eigene Klassenleh- Weitere Infos zum Thema um sich zu entfalten, steht den
Bildung finden Sie auf
www.familiii.at/
bildung
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