Page 20 - 2006_Elternheft
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da wir stets auch im Dialog mit der „gleich“ beinhaltet. Kinder und vor allem
Umwelt stehen. Durch das Gegenüber auch Jugendliche in der Pubertät haben
und die Umwelt entdecken wir erst die eine starke Tendenz zu einer Gruppe
Sachen, die uns freuen oder nicht freuen dazugehören zu wollen, den anderen
und unsere Persönlichkeit wird dadurch „gleich“ zu sein, eingebettet zu sein.
mitgeformt. Dieses Ziel wird auch dadurch erreicht,
In der Kindheit und Jugend ist die dass man das Verhalten an das der ande-
Persönlichkeit noch im Entstehen und ren annähert. Die Mitglieder der Gesell-
noch nicht zur Gänze ausgebaut. Die schaft leben es den Kindern auch sehr
Orientierung findet daher auch stark stark vor, dass „man“ gewisse Sachen
im Außen statt ohne nach innen zu auch tun soll um sich anzupassen. Daher
sehen sich mit dem Eigenen zu begnü- ist diese Reaktion sich am Außen zu
gen. Kinder erleben sich im Vergleich zu orientieren und machen zu wollen, was
Erwachsenen nicht als eigenständige, der andere oder die andere macht, eine
individuelle Persönlichkeit, die auch ganz logische Reaktion auf das Vorgelebte.
anders sein darf als die anderen. Es ist
für Kinder noch nicht greifbar, dass Das Bedürfnis dazuzugehören
andere sie akzeptieren und mögen, auch Dieses Bedürfnis dazugehören zu wollen
wenn sie nicht sind (oder all das besitzen) ist sehr menschlich und gesund, sofern
wie all ihre Freunde. dieses auch genug Platz für die Entwick-
Was machen die anderen? Wie sehen die lung der eigenen Persönlichkeit und
anderen aus? Was dürfen sie und was Freiheit zulässt. Welche Gefühle beim
nicht? Gehöre ich erst dann dazu, wenn Vergleich mit anderen Kindern ausgelöst
ich gleich bin, wie die anderen? werden. „Es steht mir auch zu, daher will
Im Wort „Vergleich“ ist das Wörtchen ich das auch“, könnte der unausgespro- Foto: PID/Martin Votava
chene Begleitsatz lauten.
Die Option des Verzichts scheint keine
„Zu lernen sich nicht mit mögliche Option zu sein, wenn die Kinder
anderen zu vergleichen ist ein in ihrer Emotion sind. Wenn ich etwas
lebenslanger Lernprozess, der Bestimmtes nicht besitze oder unterneh-
auch vielen Erwachsenen noch men darf, was jedoch die anderen dürfen, Die Sommerferien
sehr schwerfällt. Darum ist es kann bei Kindern ein starkes Gefühl
sinnvoll, früh damit eines Mangels auslösen, der unangenehm
ist und das Kind nervös, ungeduldig,
anzufangen.“
traurig oder wütend werden lässt bis hin werden unvergesslich
zu dem Gefühl, dass es sich als Person
schlechter, weniger wert oder den ande-
ren unterlegen fühlt. Das Gefühl auszu-
halten, dass der andere etwas darf, was Da hat der Alltag keine Chance: Die preiswerten Angebote der
ich nicht darf oder etwas besitzt, was ich
nicht besitze, ist schon schwierig genug Stadt Wien verhelfen Familien zu einem sorgenfreien Sommer.
und kann auch Gefühle von Eifersucht
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